Im Landkreis Peine ist die Raupenart im vergangenen Jahr vermehrt an den Kreisstraßen zwischen Stederdorf und Wendesse, zwischen Edemissen und Blumenhagen sowie Stederdorf und der K62 aufgetreten. Auch der Schulhof der Grund- und Hauptschule in Vechelde war von Eichenprozessionsspinnern befallen.
Für dieses Jahr plant der Landkreis 40.000 Euro für die Beseitigung der Nester ein. 2023 wurden 18.705 Euro ausgegeben, 2022 waren es 31.866 Euro. Die Kosten der Gemeinden sind bei diesen Angaben jedoch nicht berücksichtigt, was darin begründet liegt, dass diese selbst für ihre Bereiche verantwortlich sind. „Sichtungen wurden in diesem Jahr in Peine noch nicht gemeldet. Daher können für 2024 noch keine konkreten Orte benannt werden“, sagt Petra Neumann, Pressesprecherin der Stadt Peine.
Im späten Frühjahr sei besondere Vorsicht geboten. „Ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen die mit vielen Widerhaken besetzten Gift- oder Brennhaare aus, die leicht in die Haut eindringen“, erklärt Fabian Laaß, Sprecher des Landkreises Peine. Dies sei ab Ende Mai bis Mitte Juni der Fall. Die Gifthaare würden leicht abbrechen und anschließend vom Wind verteilt werden. Auf diese Weise könnten sie bei Betroffenen zu Beschwerden an den Augen und Atemwegen führen.
Zur Bekämpfung des Schädlings würden Fachleute die Nester des Eichenprozessionsspinners im Landkreis Peine absaugen. „Die Absaugung ist derzeit aus unserer Sicht ausreichend, um die Kontaminierung unter den Bäumen gering zu halten“, sagt Fabian Laaß. Nichtsdestotrotz sollte die Umgebung der Nester möglichst gemieden und die Raupen in keinem Fall berührt werden. Wer einen Aufenthalt in Nestnähe nicht umgehen kann, sollte Kopfhaare und Haut möglichst bedecken. Auch das Tragen einer Schutzbrille beziehungsweise Atemwegsmaske sei empfehlenswert.
Wer einen eigenen Garten besitzt, müsse auch dort mit einem Befall durch die Raupen rechnen. Dem könne man jedoch vorbeugen. „Meisen sind natürliche Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners und können in den frühen Entwicklungsstadien der Raupen den Befall deutlich verringern“, erklärt der Sprecher des Landkreises Peine. Daher sei das Aufstellen geeigneter Nistmöglichkeiten für Meisen, beispielsweise in Form von Nistkästen, empfehlenswert. „Ansonsten gibt es Gifte, die gespritzt werden können, die aber auch viele andere Insekten gefährden“, warnt Petra Neumann.