Das Katzenkind „Eritrea“ ist sehr klein, gerade mal 360 Gramm bringt sie auf die Waage – zu wenig für ihr Alter. Dagmar Kaczmarek vom Tierheim Peine hat das Bengalkätzchen bei sich aufgenommen und füttert „Eritrea“ mit der Flasche. „Sie kann nicht so viel auf einmal fressen“, erklärt die Tierpflegerin. Das liegt auch an „Eritreas“ Erkrankung. Ihr Brustkorb wächst nach innen statt nach außen. Dabei werden Herz und Lunge eingequetscht. „Das ist ein Gendefekt“, weiß Kaczmarek.
Noch sei das Katzenkind fit, allerdings habe es mit der Fehlbildung keine hohe Lebenserwartung. „Die Operation ist ihre einzige Chance, sonst stirbt sie innerhalb kürzester Zeit.“ Allerdings stellt auch die Operation selbst ein Risiko dar: „Es kann passieren, dass sie dabei stirbt“, sagt Kaczmarek. Aber daran mag sie lieber nicht denken.
Nicht nur „Eritrea“ wohnt derzeit bei Dagmar Kaczmarek, auch die Katzenmutter sowie drei Katzengeschwister sind vorübergehend zur Pflege bei ihr eingezogen. „Die Katzenmutter ist vom Veterinäramt wegen schlechter Haltung eingezogen worden. Zu diesem Zeitpunkt war sie trächtig“, erzählt die Tierheim-Mitarbeiterin. Zunächst kamen sie in eine andere Pflegestelle, als Kaczmarek die Tiere dort jedoch besuchte, stellte sie fest, dass drei Katzenkinder untergewichtig waren. Um die Tierkinder mit der Flasche aufzuziehen, nahm sie die Katzenmutter mit ihren vier Sprösslingen zu sich.
Doch dann nahmen die Sorgen erst einmal zu, statt ab. Beim Füttern stellte sie fest, dass eines der Kätzchen eine große Delle im Brustkorb hatte. Sie recherchierte im Internet und ein Tierarzt bestätigte ihr schließlich die Diagnose: Das Katzenbaby hat eine „Trichterbrust“. Dass man diese aber operieren kann, fand Kaczmarek auch heraus. „Ich habe dann bei der Tierärztlichen Hochschule Hannover angerufen und einen Chirurgen gefunden, der das schon einmal gemacht hat“, erzählt die Tierschützerin. Bei der Operation soll „Eritrea“ ein Schiffchen von außen mit dem Brustbein vernäht werden, durch das der Brustkorb wieder zum Wachstum nach außen gebracht werden soll. „Nach einiger Zeit kann es dann wieder komplett entfernt werden, wenn der Brustkorb nach außen gezogen wurde. Die Knochen sind noch nicht fest und lassen sich noch in die richtige Position bringen“, erklärt sie.
Den Termin in der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat „Eritrea“ bereits am Dienstag, 14. Mai. Die Operation ist teuer. Gut 2.000 Euro soll der Eingriff kosten. Damit das Peiner Tierheim den Betrag stemmen kann, wird um Spenden gebeten. Ein Großteil des Betrages – rund 1.500 Euro – ist bereits gestemmt, dass die restlichen 500 Euro auch noch zusammenkommen, ist Kaczmarek fest überzeugt. „Selbst Leute, die nur sehr wenig Geld zur Verfügung haben, unterstützen uns“, freut sie sich. Sogar Schulklassen brächten Spenden vorbei. „Wir starten solche Aufrufe auch nur, wenn es wirklich nötig ist“, betont sie.
Wenn die kleine Katze operiert wird, ist sie knapp fünf Wochen alt. Dagmar Kaczmarek ist entsprechend aufgeregt, aber sie ist überzeugt: „,Eritrea’ wird das schaffen.“
Wer Kätzchen „Eritrea“ unterstützen möchte, kann spenden und zwar auf folgendes Spendenkonto: Tierschutzverein Peine und Umgegend, IBAN DE50 2595 0130 0000 1180 34, BIC NOLADE21HIK oder über PayPal an info@tierheim-peine.de, Vermerk: Eritrea. Für eine Spendenbescheinigung sind der vollständige Name und die Adresse anzugeben.