Auf die fünf wichtigsten Themen angesprochen, die er angehen möchte, nennt Karnick eine modernere Verwaltung und die weitere Digitalisierung. Die Abläufe und Prozesse müssten noch barrierearmer, einfacher und schneller werden – für die Mitarbeitenden und die Bürgerinnen und Bürger, sagt Karnick.
Ein weiterer Bereich sind Kitas und Soziales. „Wir haben zu wenig Kita-Plätze und Personal, da müssen wir im Ausbau schneller werden“, erklärt Karnick. Es müssten mehr Räume zur Verfügung gestellt werden und mit Blick auf den Fachkräftemangel müsse sich schon frühzeitig um neues Personal gekümmert werden – das gelte für künftige und bestehende Kitas.
Es müssen weiter neue Schulen gebaut werden. „Es lernt sich anders und besser in modernen Räumen mit moderner Ausstattung wie digitaler Tafeln.“
Solide Finanzen sind für Karnick ein weiterer Punkt. „Das Haushaltsdefizit wird sich so schnell nicht beheben lassen.“ Es müsse gespart und sinnvoll investiert werden. Er befürworte die Schaffung einer Stelle für jemanden, der sich extra für die Gewinnung von Fördergeldern und deren Verwendung kümmert. Dies sei auch wichtig, damit Fördergelder unter Umständen nicht zurückgezahlt werden müssten.
Schließlich nennt der 34-Jährige die Wirtschaft und eine aktive Wirtschaftsförderung und Ansiedlungspolitik, um Unternehmen nach Peine zu holen. Dabei gehe es nicht nur um die logistisch gute Anbindung an die Autobahn, sondern auch die Nähe zum Mittellandkanal und die strategische günstige Lage zwischen den Oberzentren Braunschweig und Hannover. „Peine muss ein attraktiver Standort für junge Menschen und junge Start-ups sein.“
Aber auch die Sicherheit sei ein wichtiges Thema. Hier habe es in der Vergangenheit Probleme gegeben. „Die Polizei in Peine macht einen guten Job“, sagt Karnick. Die Sicherheitspartnerschaft zwischen Polizei, Stadt und Landkreis Peine mit den gemeinsamen Kontrollen trage hier Früchte.
Bei der Umweltpolitik setzt Karnick neben anderen Maßnahmen auf Dach- und Fassadenbegrünungen. „Eine grüne Stadt dient ebenfalls dem Klima.“ Beim Wohnen müsse auf Barrierefreiheit für die Älteren geachtet werden, aber junges Wohnen in Peine sei ebenso wichtig. „Die Mieten in Peine sind vergleichsweise günstig und Studentenwohnungen in Braunschweig und Hannover Mangelware.“ Von Peine aus erreiche man die Uni in Hannover mit dem Zug oftmals genauso schnell wie mit der Straßenbahn.
Die CDU ist bei der Europawahl in Stadt und Kreise Peine stärkste Kraft geworden. „Das ist ein sehr positives Ergebnis und bestätigt unsere gute Arbeit“, freut sich Karnick. „Aber klar ist auch, dass jede Wahl anders ist und von anderen Themen bestimmt wird“, blickt Karnick auf die Kommunalwahl 2026. Auf die Frage, ob er sich vorstellen kann, als Bürgermeisterkandidat ins Rennen zu gehen, antwortet der 34-Jährige: „Vorstellen kann ich mir vieles. Zu gegebener Zeit werden sich die CDU-Ratsfraktion und der CDU-Stadtverband zusammensetzen, um zu entscheiden, wer ein geeigneter Kandidat oder eine geeignete Kandidatin für die Wahl ist.“ Er werde dann alles daran setzen, damit seine Partei die Wahl gewinnt – egal welcher Funktion.Beruflich ist der gelernte Verwaltungsfachwirt aktuell als Referent mit Schwerpunkt Jugend, Soziales, Gesundheit und Abfallwirtschaft bei der CDU-Fraktion in der Region Hannover tätig. Und privat: „Hobbys sind neben der Politik vor allem Kochen und Backen.“
Zur Politik gekommen ist er durch Gespräche zwischen seiner Mutter und seinem älteren Bruder über Politik zur Politik. Nach der Entscheidung, der Jungen Union beizutreten, habe ihn sein Bruder einige Zeit gesponsert, indem er die Mitgliedsbeiträge übernommen hatte. Dort habe sich dann sein politisches Profil entwickelt und ihn über einige Etappen innerhalb der CDU zu seinem Ratsmandat geführt.
„Peine ist für mich Heimat“, sagt Karnick. „Peine ist eine tolle Stadt mit einer geschichtsträchtigen Innenstadt, entspannenden grünen Oasen und traditionellen Veranstaltungen. Der Mix daraus und vielen weiteren Dingen macht Peine für mich lebens- und liebenswert.“