Schäferstraße in Peine: Brand am Himmelfahrtstag war ein Anschlag Vorfall geht vermutlich auf das Konto von drei am 27. Juni bei einem Großeinsatz festgenommenen Männern
Symbolbild: Eine groß angelegte Polizeiaktion steht im Zusammenhang mit vermuteten Brandanschlägen in Peine.Foto: ArchivPeine. „Brand mit Menschenleben in Gefahr“, lautete der Alarm, der die Leitstelle der Feuerwehr gegen 4.24 Uhr am frühen Morgen des Himmelfahrtstags am 9. Mai erreichte. Die Brandschützer wurden zu einem Feuer im „Bereich eines Einfamilienhauses“ an der Schäferstraße in Peine gerufen. Das hatte die Polizei Peine am nächsten Morgen mitgeteilt, an die Stadtbrandmeister Norbert Czyrnik zuvor verwiesen hatte.Nähere Auskünfte zu dem Einsatz an der Schäferstraße, der etwa eine Stunde später beendet war, gab es „wegen laufender Ermittlungen“ allerdings nicht. Dass Polizei und Feuerwehr sich auch auf Nachfrage hin ungewöhnlich bedeckt hielten, hatte einen guten Grund, wie sich jetzt herausstellte. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hildesheim, Stefan Rusch, bestätigte auf Nachfrage, dass der Brand in Zusammenhang mit einem groß angelegten Polizeieinsatz am vergangenen Donnerstag, 27. Juni, steht. Zahlreiche Beamte waren unter anderem in Ilsede, aber auch in Isernhagen, Hannover und Laatzen sowie in Nordrhein-Westfalen tätig. Hintergrund waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hildesheim Ermittlungen wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung in Peine. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hatte beim zuständigen Amtsgericht die Durchsuchungsbeschlüsse beantragt.An jenem Tag waren drei Männer festgenommen worden, die mit den Brandanschlägen in Zusammenhang gebracht werden. Alle drei befinden sich laut Rusch zurzeit in Untersuchungshaft. Ein 33-jähriger Tatverdächtiger wohnt in Ilsede, die beiden anderen sind 40 und 35 Jahre alt und kommen aus Hannover und Wesel in Nordrhein-Westfalen. Sie sollen mehrmals Feuer im Wohnhaus einer Peiner Familie gelegt haben. Bei der zweiten Tat hätten zwei Bewohner eine Rauchgasvergiftung erlitten, heißt es. Zu weiteren Hintergründen macht die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen zurzeit keine Angaben.
Der Polizeieinsatz habe eine längere Vorlaufzeit gehabt, sagte Polizei-Sprecher Matthias Pintak kurz nach der Aktion. Ziel der Durchsuchungen sei nicht nur die Ergreifung der Tatverdächtigen gewesen, sondern auch das Auffinden von Beweismitteln. Dazu wurden mehrere Gebäude durchsucht, unter anderem in der Gemeinde Ilsede. Dort habe aber nicht das Hauptaugenmerk des Einsatzes gelegen. Bislang gibt es keine Angaben zu den sichergestellten Beweismitteln. Das Material soll im Laufe der kommenden Tage und Wochen ausgewertet werden.