Für Donnerstag, 18. Juli, lädt Werks-Leiter Andreas Affeldt Interessierte in die Kantine des Nordzucker-Werkes Clauen, Zuckerfabrik 3, ein. Um 18 Uhr soll dann nach Konzern-Angaben ausführlich über die „Geruchssituation“ informiert werden. „Die Veranstaltung soll dazu dienen, die Anwohnenden aus den benachbarten Ortschaften – vor allem Soßmar und Clauen – über die entstandenen Gerüche auf unseren Teichen zu informieren“, so Affeldt. Die Gerüche seien durch eine „herausfordernde Kampagne“ entstanden, in der es Probleme mit der Wasserwirtschaft gab.
Das ist auch dem Ortsbürgermeister von Soßmar, Christian Strübe (CDU), bereits bekannt. Der Soßmarer nimmt die „faulig-modrigen“ Gerüche ebenfalls regelmäßig war. „Gerade wenn man auf der Terrasse sitzt, ist das natürlich nicht schön“, sagt Strübe. Bürgerinnen und Bürger seien schon oft auf den Ortsbürgermeister zugekommen – mal mit mehr, mal mit weniger Verständnis. „Das hängt natürlich auch immer mit der eigenen Geruchsempfindlichkeit zusammen“, meint Strübe. Die Kommunikation mit dem Nordzucker-Werk sei allerdings sehr offen und proaktiv gewesen.
„Das Werk hat bereits auf einer Ortsratssitzung und auch beim Schützenfest öffentlich informiert. Nun wollen sie bei einer dritten Veranstaltung einen Ausblick auf mögliche Veränderungen werfen. Das Problem bei dieser Kampagne sei, dass wesentlich mehr organische Masse auf die Schlammteiche gefahren worden sind, als üblich, gibt Strübe weiter. „Organisches Material gärt irgendwann und das stinkt natürlich“, erklärt der Ortsbürgermeister. „Es sind wohl schon diverse Maßnahmen ergriffen worden, um die Geruchsbelästigung zu beseitigen.“ Nach seinen Informationen will das Werk wohl eine „größere Investition“ tätigen, um solche unschönen Vorkommnisse bei künftigen Produktionsprozessen zu verhindern. Wie das in der Praxis aussehen soll, darüber will das Unternehmen bei der öffentlichen Info-Veranstaltung im Werk informieren.
Vor allem bei Westwind – die in Soßmar gängige Windrichtung – würden die Gerüche stark ins Dorf ziehen. „Einige Anwohnende beschweren sich massiv“, schildert Strübe, der grundsätzlich Verständnis für die Situation hat. „Irgendwann ist aber ein Punkt überschritten. Ich erwarte, dass bei der Veranstaltung Maßnahmen vorgestellt werden, die schnellstmöglich wirken.“