Grundschule Lengede erhält neue, klimafreundliche Heizungsanlage
Gemeinde will Klimaschutz vorantreiben – 380.000 Euro für neue Gasbrennthermen

Zur energetischen Heizungssanierung erhält die Grundschule Lengede eine Wärmepumpe.foto: Gemeinde Lengede
Lengede. Trotz bisheriger Klimaschutzbemühungen sind die weltweiten Treibhausgas-Emissionen in den vergangenen Jahren mit zunehmender Geschwindigkeit angestiegen. Als Resultat haben die Erderwärmung und extreme Wetterphänomene – wie Stürme, Hitzeperioden, Überschwemmungen – zugenommen. Immer mehr Menschen leiden weltweit unter den Folgen des Klimawandels. Die Gemeinde Lengede will dem im Kleinen entgegenwirken.

Mit der Agenda 2030 wurden 2015 insgesamt 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Die Agenda ist ein Fahrplan für die Zukunft, der unter anderem die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren soll. Die Gemeinde Lengede hat sich daher dem Projekt KommN Niedersachsen „Kommunale Nachhaltigkeit in kleinen und mittleren Kommunen in Niedersachsen“ angeschlossen und wurde Ende 2022 von der kommunalen Umwelt-Aktion UAN als nachhaltige Kommune ausgezeichnet.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele sehen beispielsweise die nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden oder auch Projekte zum Klimaschutz vor. „Genau hier wollen wir ansetzen und im Rahmen des UAN-Projektes und der Agenda, aber auch für die Schülerinnen und Schüler, mit der energetischen Heizungssanierung in allen drei gemeindlichen Grundschulen beginnen“, erläutert Lengedes Bürgermeisterin Maren Wegener (SPD). Hierzu hatte die Gemeinde zunächst ein Ingenieurbüro für Gebäudetechnik mit der Analyse der bestehenden drei Heizungsanlagen in den Grundschulen beauftragt.

In den Schulen erfolge die Wärme- und Stromversorgung bisher mittels Gasbrennwertkessel und Blockheizkraftwerk (BHKWs). Die verbauten Gasthermen sind 30 Jahre (Grundschule Lengede), 20 Jahre (Grundschule Broistedt) und 18 Jahre (Grundschule Woltwiesche) alt. Die BHKWs habe man 2011 eingebaut, und sie seien inzwischen abgeschrieben. Vom Fachplaner wurde daher vorgeschlagen, mit der Optimierung der Heizungsanlage in der Grundschule Lengede zu beginnen.

„Der Schlüsselbaustein für eine erfolgreiche Wärmewende ist der Einbau einer Wärmepumpe“, betont Wegener. Daher werde zur nachhaltigen Optimierung der Wärme- und Stromversorgung in der Grundschule Lengede eine Anlage aus einer Luftwärmepumpe, die mindestens 50 Prozent der Grundlast trägt, eingebaut. Der Spitzenwärmebedarf im Winter sichere man durch den Einsatz einer neuen, kleineren Gasbrennwerttherme. Hierdurch könnten mehrere Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. „Die Kosten hierfür betragen etwa 380.000 Euro. Die Arbeiten erfolgen außerhalb des Schulbetriebes während der Sommerferien. Zudem hat der Gemeinderat Ende 2022 einstimmig den Grundsatzbeschluss gefasst, sukzessive auch die Heizungsanlagen in den Grundschulen Broistedt und Woltwiesche zu erneuern“, so die Bürgermeisterin.

„Beim Klimaschutz kommt den Schulen eine besondere Bedeutung zu. Zum einen gehören sie zu den größten öffentlichen Energieverbrauchern. Gleichzeitig bieten sie als Ort des Lernens einen guten Raum, um die Schülerinnen und Schüler bereits früh für den Klimaschutz zu begeistern. Und nicht nur die Schüler selbst werden durch die Auseinandersetzung mit der Klimapolitik innerhalb der Schule für den Klimawandel sensibilisiert. Sie tragen den Klimaschutzgedanken auch als Multiplikatoren weiter und sind die Entscheidungsträger von morgen“, hebt sie hervor.

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