Refill-Stationen: In mehreren Peiner Geschäften gibt es kostenloses Trinkwasser
Acht Stationen im Stadtgebiet – Müll reduzieren
und Zugang zum Wasser verbessern

Die Tourist-Info bei Peine Marketing: Sylvia Knapek-Wodausch füllt die Wasserflasche von Daniel Tadic (Citymanagement) kostenlos auf.Foto: Peine Marketing
Peine. Besonders an heißen Tagen ist es wichtig, viel zu trinken – idealerweise Wasser. Doch das hat man bei einem längeren Aufenthalt in der Innenstadt nicht unbedingt immer dabei. Hier kommen die sogenannten Refill-Stationen ins Spiel: Acht davon gibt es in Peine. An diesen können Bürgerinnen und Bürger kostenlos frisches Trinkwasser zapfen.

Gegründet wurde das Refill-Netzwerk 2015 in Großbritannien, 2017 wurde es nach Deutschland expandiert. Heute gibt es bereits 7.000 Refill-Stationen in Deutschland, darunter acht in Peine: bei Peine Marketing, dem Wasserverband, im Sozialen Kaufhaus und dem Weltladen, bei Radieschen Naturkost, der Peiner Blütenmanufaktur, bei Breymann Gesunde Schuhe und schließlich noch im Fuhselab, der Weiterbildungswerkstatt für Peine.

Die Initiative wird von Peine Marketing vorangetrieben und seit Sommer 2023 vom gemeinnützigen Verein „a tip: tap“ koordiniert. Ziel ist, durch die Bereitstellung von kostenlosem Trinkwasser Müll zu reduzieren und den Zugang zu Wasser zu verbessern. Dabei ist das Prinzip denkbar simpel: Alles, was für eine Refill-Station benötigt wird, sind ein Wasseranschluss und die Bereitschaft, Kundinnen und Kunden kostenlosen Zugang zu Leitungswasser zu bieten. Durch einen Aufkleber kann sich das jeweilige Unternehmen dann als Refill-Station ausweisen und sich auf der „Karte von morgen“, zu finden auf der Internetseite refill-deutschland.de, eintragen lassen. Peine Marketing biete an dieser Stelle Unterstützung bei der Registrierung und Bereitstellung der Refill-Aufkleber, erklärt Geschäftsführerin Anja Barlen-Herbig. Getrunken werden kann das Wasser direkt vor Ort, wer möchte, kann aber auch eine mitgebrachte Flasche auffüllen – was den Namen der Station erklärt.

„Die Entscheidung, eine Refill-Station zu werden, ist ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Jeder Beitrag zählt und zeigt, dass wir Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen. Außerdem bietet es eine großartige Gelegenheit, das eigene Geschäft zu positionieren. Ich freue mich daher über möglichst viele Geschäfte in der Innenstadt, die sich als Refill-Station bei uns anmelden“, sagt Barlen-Herbig. Auch Daniel Tadic, Projektmanager Citymanagement, ruft die Kaufleute in Peine zur Teilnahme auf: „Wir laden alle Einzelhändler herzlich ein, Teil der Refill-Bewegung zu werden. Durch das Angebot von kostenlosem Leitungswasser können sie nicht nur aktiv zur Reduzierung von Plastikmüll beitragen, sondern auch neue Kunden gewinnen. Es ist eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme, die Geschäfte sowohl umweltfreundlicher als auch attraktiver für Kunden macht.“

Dass es sich bei dem, was an der Refill-Station fließt, „lediglich“ um Leitungswasser handelt, sei völlig unbedenklich: Schließlich werde Leitungswasser in Deutschland durch die Gesundheitsämter überwacht und müsse Trinkwasserqualität haben, erklärt Barlen-Herbig. Des Weiteren gebe es für Unternehmen eine Verkehrssicherungs- beziehungsweise Fürsorgepflicht hinsichtlich einer zuverlässigen Trinkwasserhygiene gegenüber den Arbeitnehmern. Und da es sich in Peine um Unternehmen und öffentliche Einrichtungen handle, die an der Refill-Aktion teilnehmen, gebe es auch diesbezüglich keinerlei Bedenken.

Unter freiem Himmel hingegen gibt es in Peine bislang keine Trinkwasser-Zapfstellen. Denn solche würden einen erheblichen Überwachungs- und Betreuungsaufwand erfordern, um die Hygienevorschriften sicherzustellen. Darum sei bislang auf solche Angebote verzichtet worden, heißt es von der Stadtverwaltung. Allerdings haben sowohl Stadt- als auch Kreisverwaltung Zapfstellen in ihren eigenen Gebäuden. So gibt es im Bürgerbüro des Peiner Rathauses einen öffentlichen Trinkwasserspender, ebenso einen im Kreishaus I. Ein weiterer soll im Kreishaus II folgen.

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