Gleich am Eingang wartet die Ausstellung mit einem eindrucksvollen Diagramm auf: In einer Art Strichcode wird die globale Temperatur über viele Jahrzehnte hinweg farblich dargestellt, und je dichter man an die Gegenwart kommt, desto roter wird es. „Der Klimawandel ist spürbar, und Aufklärung über die Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen ist dringend nötig“, sagte die Erste Kreisrätin Bettina Conrady bei der Ausstellungseröffnung.
Um insbesondere junge Menschen anzusprechen, ist die Ausstellung interaktiv gestaltet. So kann etwa an der Station „Klimatarier“ direkt nachvollzogen werden, welchen Einfluss die Ernährung auf das Klima hat.
Weitere Themenschwerpunkte sind Mobilität, Fast-Fashion (übersetzt „schnelle Mode“, gemeint sind trendbezogen designte Waren, die billig produziert und verkauft werden), und die Frage, woher der Strom kommt. Viel Raum nimmt eine Station ein, an der es darum geht, an welchen großen und kleine Schrauben gedreht werden kann, um Energie zu sparen und - ganz wichtig - wo jeder bei sich selbst anfangen kann.
Ein umfangreiches Begleitheft macht Vorschläge, in welches Curriculum welcher Schulformen und Jahrgangsstufen ein Ausstellungsbesuch integriert werden kann. Einige Beispiele: Die artgerechte Haus- und Nutztierhaltung, der Schutz von Ökosystemen oder Aspekte der Gesundheit passen zum Fach Biologie. Einflüsse des wirtschaften Menschen auf Natur- und Kulturräume stehen den Gesamtschulen in Gesellschaftslehre auf dem Plan und die Bewahrung der Schöpfung in Religion an allen Schulformen. Aber auch politische Beteiligungsprozesse oder physikalische Aspekte können thematisiert werden. Zudem gibt es zu den einzelnen Themenschwerpunkten viele Tipps für Klassen und auch außerschulische Jugendgruppen, wie sie auf abwechslungsreiche Weise aufgegriffen werden können.
„Es haben sich schon 13 Schulklassen bei uns gemeldet und einen geführten Besuch verabredet. Weitere Termine können natürlich gern vereinbart werden“, sagt Martin Schlüter von der Peiner Klimaschutzagentur. Dessen Leiterin, Ruth Schaarschmidt, freut sich über die Kooperation mit dem Kreismuseum, dessen Kurator Marcus Peter ebenfalls zur Eröffnung gekommen war. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 20. Oktober dieses Jahres. Begleitend gibt es einen Fotowettbewerb. Die eingereichten Bilder werden in die Ausstellung integriert, zudem gibt es attraktive Preise zu gewinnen. Wie die Teilnahme funktioniert, wird vor Ort erläutert.
Die Ausstellung wurde 2018 für die Ideen-Expo in Hannover von der Klimaschutz- und Energieagentur des Landes Niedersachsen als Wanderausstellung konzipiert und für die Präsentation in Peine noch ergänzt, sodass ein direkter Bezug besteht. Unter anderem wird für einige Gemeinden das Verhältnis zwischen regenerativ - also durch Wind oder Sonne - erzeugter Energie und dem gesamten Energieverbrauch dargestellt. Übrigens: Wenn man das Stahlwerk herausrechnet, wird kreisweit mehr „grüner Strom“ erzeugt, als insgesamt verbraucht wird. „Das Thema Klimaerwärmung und deren Folgen löst bei jungen Menschen Ängste aus. Deshalb ist es wichtig, aufzuzeigen, dass schon ganz viel passiert, auch wenn natürlich noch deutlich Luft nach oben ist und gerade bei den jüngeren Menschen ein Umdenken und die Gewöhnung an Neues angestrebt werden sollte“, sagte Conrady.
Die Klimaschutzagentur Peine ist telefonisch unter (0 51 71) 4 01 60 43 zu erreichen.