Das Führungsteam hatte am Wochenende interessierte Bürger aus Wendesse zur Informationsveranstaltung auf den Pausenhof eingeladen, um den aktuellen Stand der Wärmekonzept-Umsetzung vorzustellen. Über 60 interessierte Bürger folgten der Einladung.
Seit 2013 arbeitet die Familie an dem Ausbau des Wärmenetzes. Inzwischen wurden sechs Wohngebäude mit 25 Wohneinheiten an die zentrale Versorgung mit Wärme angeschlossen. Wie weit das Netz ausgebaut werden kann, hängt wesentlich von der Anzahl der Anschlussteilnehmer ab. Die Familie möchte möglichst das gesamte Dorf versorgen. Um genügend Holz regional zu beschaffen, wurden bereits entsprechende Plantagen und Versuchsfelder angepflanzt. Nach dem Ernten und Häckseln folgt Trocknen und Lagern, um das Holz für Wärmeenergie zu veredeln. Unser Unternehmensziel bleibt die regionale, nachhaltige sowie unabhängige Materialbeschaffung.
Das Konzept findet bei den Bürgern eine breite Zustimmung. Für die Vorplanung haben sich bereits Eigentümer mit 34 Anschlüssen (81 Prozent der Gebäude) mit gesamt 64 Wohneinheiten (89 Prozent) angemeldet. „Natürlich werden weitere Anschlüsse später möglich sein“, erklärte Mutzke. Mit jedem Eigentümer wird vorab ein Wärmeliefervertag mit einer Laufzeit von zehn Jahren geschlossen. „Tatsache bleibt“, erklärt Mutzke: „dass die Wirtschaftlichkeit des Projekts nur bei einer hohen Anschlussquote und mit Eigenleistungen bei Planung und Ausführung gegeben ist. Das Wärmenetz ist ein Projekt für das Dorf Wendesse, nicht für eine hohe Rendite.“
Inzwischen liegt die Bewilligung der Planungsförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) aus Bundesmitteln vor. Finanziert von der Europäischen Union mit der Kernbotschaft: „Das Projekt erscheint schlüssig genug um es mit Bundesmitteln gefördert so weit zu planen, dass eine Umsetzung möglich ist.“ „Jetzt kann der wichtige Zeit- und Ressourcenplan weiterentwickelt werden“, so Mutzke. Die geplante Leitungslänge im Ort soll 2.220 Meter erfordern.
„Die jährliche Wärmeerzeugung soll nach unserer aktuellen Berechnung 1.200.000 Kilowattstunden, bei einer Spitzenleistung von 620 Kilowattstunden und einer Wärmespeicherkapazität von 44.000 Litern betragen“, machte Erik Mutzke deutlich. Diesen Energiebedarf wollen die Unternehmer im Winter vorrangig mit Hackschnitzeln und in den Sommermonaten unterstützend mit Sonnenstrom gesichert abdecken.
Natürlich sollen die möglichen Bundesförderungen für effiziente Wärmenetze (BEW) in das Konzept eingebaut werden. Dazu gehört ebenfalls die Heizungsförderung zum Gebäudeenergiegesetz für die jeweiligen Haushalte. Zur Umsetzung werden nach den Genehmigungsverfahren Wärmeleitungen im Ort verlegt und in den teilnehmenden Gebäuden eine Wärmeübergabestation (Größe ca. 50x70 Zentimeter) durch den Netzbetreiber eingebaut. Von dort erfolgen die weiteren Anschlüsse in den Gebäuden durch die Eigentümer. Zukünftig wird nach dem Anschluss an die zentrale Versorgung kein Brenner und keine Öltanks mehr zur Wärmegewinnung in den Häusern benötigt.
Die Gesamtkosten des Projekts werden bei hohem Anteil an Eigenleistungen rund 1,6 Millionen betragen, den die Firma Mutzke Energiesysteme GmbH & Co, KG vorstreckt. Nach den vorgestellten Berechnungen könne jeder Haushalt durch den Anschluss ans Wärmenetz jährlich viel Geld sparen. Bei einem jährlichen Verbrauch von 2000 Litern Heizöl (Basis 2023) wäre das eine mögliche Einsparung von rund 900 Euro für den Verbraucher. Inzwischen läuft das Modul 2 mit dem Antrag bei der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zum Bau des Wärmenetzes in Wendesse, der Erzeugungsanlagen mit dem Ziel weitere Haushalte an das Wärmenetz anzuschließen. Nach Abschluss der Genehmigungsphase soll eine weitere Info-Veranstaltung folgen, um die nächsten Schritte miteinander abzustimmen