Im Schützenhaus ist Fabian Brandes-Bondarenko alles andere als ein Unbekannter: „Ich arbeite schon seit 13 Jahren hier“, erzählt er. Als Küchenchef mit viel Erfahrung ist er aus Sicht der Gäste „der Mann hinter den Kulissen“. Den gemeinsamen Wunsch, sich selbstständig zu machen, hätten er und seine Frau schon länger. „Zuerst war es nur eine Idee, die aufkeimte“, sagt Anna Brandes-Bondarenko. Vor etwa eineinhalb Jahren habe es dann zum ersten Mal konkrete Gespräche zu dem Thema mit Alaya gegeben. „Wir haben uns ausgiebig darüber informiert, was auf uns zukommt“, sagt Fabian Brandes-Bondarenko lachend.
Alaya wolle sich zum 1. Januar 2025 nicht sofort völlig aus dem Schützenhaus-Betrieb zurückziehen, wie er erklärt. Vielmehr möchte er dem neuen Pächter-Ehepaar mit Rat und Tat zur Seite stehen und im Hintergrund tätig sein. „Es wird ein fließender Übergang“, blickt Fabian Brandes-Bondarenko voraus.
Für die Gäste des Restaurants soll sich aber gar nicht viel ändern. „Es bleibt fast alles wie bisher, vielleicht abgesehen von ein paar kleineren Änderungen auf der Speisekarte“, sagt der Küchenchef und neue Pächter. „Never change a running system“, fügt seine Frau hinzu und meint damit, dass etwas, das gut funktioniere, nicht geändert werden müsse - und im Schützenhaus laufe alles bestens. „Wir möchten schließlich auch die Stammgäste und das Stammpersonal halten.“
Denn wie Alaya erklärt, werde das bisherige Personal weiter beschäftigt, das sei schon geregelt. Zusätzliches Personal werde allerdings in der Küche benötigt, sagt Fabian Brandes-Bondarenko. Als „Vollzeit-Küchenchef“ könne er als Restaurantinhaber schließlich nicht mehr arbeiten. „Ich kann mich ja nicht zweiteilen“, meint er und lacht.Im Jahr, in dem Radhouane Alaya Inhaber des Schützenhauses wurde, gründete sich auch die Eigentümergemeinschaft Schützenhaus UG & Co. KG, in deren Händen Restaurant- und Hotelbetrieb sind. Der Freischießenkorporation Schützengilde zu Peine hingegen gehört der Saal, der sich im gleichen Gebäude befindet. Nutzen können die Restaurantinhaber den Saal für Veranstaltungen, da die Schützengilde den Saal ihrerseits verpachtet. Wenn die Gilde den Saal jedoch für sich benötigt, hat sie sozusagen das Vorrecht. Beispielsweise wird dies beiden Bällen in Anspruch genommen - oder jedes Jahr während des Peiner Freischießens.
Mit den neuen Pächtern habe er sich „intensiv abgestimmt“, sagt Christian Suchan, Hauptmann der Schützengilde. „Ich bin positiv gestimmt, dass alles so gut weiterläuft wie bisher.“ Dem schließt sich Dennis Heyer, Geschäftsführer der Schützenhaus UG & Co. KG, an: „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.“ Die Pachtverträge seien gut ausgearbeitet und hätten in der neuen Version keine große Veränderung benötigt. „Warum soll man das Rad auch neu erfinden?“, fragt Heyer.
Übrigens plant die Schützengilde schon länger einen Umbau des Saals. So sollen die Räume unter Wahrung der Tradition der aktuellen Zeit angepasst werden. Vorgesehen sind unter anderem eine Erneuerung der Wandbeläge sowie die Anschaffung neuer Tische und Stühle. Wahrscheinlich könne frühestens 2026 mit der Renovierung begonnen werden, schätzt Christian Suchan.