Bössel untermauert die Aussagen von Michael Hanne. Der Leitende Branddirektor a.D., der Feuerwehrchef in Braunschweig war, hatte brandschutztechnische Defizite für die immensen Schäden beim Stederdorfer Großbrand am 8. August verantwortlich gemacht, bei dem eine Lagerhalle mit Holzpaletten im Gewerbegebiet ein Raub der Flammen wurde. „Es gibt im Stadtgebiet Peine reichlich Objekte, die nicht auf dem aktuellen Stand eines ausreichenden, vorbeugenden Brandschutzes sind.“ Außerdem sei die Löschwasserversorgung für Brände in dem Ausmaß des jüngsten Stederdorfer Feuers völlig unzureichend.
Timm Wiesemann, Sprecher der städtischen Feuerwehren, sieht das anders: „Pauschal zu sagen, da ist nicht genug Wasser, das kann ich nicht bestätigen.“ Vielmehr sei das Problematische gewesen, wie schnell sich das Feuer ausgebreitet habe. „Wir hatten gar keine Zeit zu reagieren, 20 Minuten nach der Alarmierung war die Halle schon ein Totalschaden“, sagt er. Das wäre auch mit mehr Brunnen nicht zu verhindern gewesen. „Wir hatten im Laufe des Einsatzes genug Wasser, allerdings war die Situation vom Standort der Brunnen her schwierig, da mussten weite Strecken überbrückt werden“, so Wiesemann.
Auch an der Brandmeldeanlage der Kernstadtwache übt Bossel Kritik: „Wir können die Brandmeldeanlage nicht betreiben, denn dazu gehört ein Schlüsseldepot mit codierten Schlüsseln. Aber die Stadt ist nicht in der Lage, die Schlüssel zu programmieren.“
Die Peiner Stadtverwaltung wird in Kürze Stellung zu den Vorwürfen nehmen.