Soll er wirklich noch einmal antreten - oder soll vielleicht jemand anderes ran? Das sei ihm vorab durch den Kopf gegangen, sagt Heil. Dabei ist er jetzt in einem Alter, in dem viele andere Politiker zum ersten Mal in den Bundestag einziehen - Heil hingegen ist schon seit mehr als 25 Jahren dabei. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel geschafft“, sagt er. „Und ich möchte weiter Verantwortung in stürmischen Zeiten übernehmen.“
Dabei gebe es in der Region Peine einige Punkte, auf die Heil ein besonderes Augenmerk legen möchte. Besonders wichtig: alles, was mit Wirtschaft und Arbeit zu tun hat. So müsse die Salzgitter AG, zu der das Peiner Stahlwerk gehört, der Wandel zum sogenannten grünen Stahl gelingen, der mit Wasserstoff anstelle von Kohlenstoff produziert wird. Dem Fachkräftemangel, unter anderem in den handwerklichen und sozialen Berufen, müsse entgegengewirkt werden. „Das sind große Aufgaben - und dabei würde ich gerne die Stimme der Region sein“, sagt Heil.
Ein Punkt, der auch Peine betreffe, ist die aktuelle Volkswagen-Krise. Diese sei „sehr besorgniserregend“, meint Heil. Es gelte, um die Standorte zu kämpfen und betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern. „Viel zu tun ist außerdem bei der zum Teil maroden öffentlichen Infrastruktur - zum Beispiel die Sportstätten“, meint der SPD-Bundestagsabgeordnete. Zusammenhalt und Sicherheit seien weitere wichtige Punkte: So wolle Heil Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz den Rücken stärken. Schließlich nennt er noch den öffentlichen Personennahverkehr, der vor allem im ländlichen Raum „ein riesiges Thema“ sei. Hier müsse man Bundesmittel einsetzen, um den ÖPNV aufrechtzuerhalten und zu verbessern.
Heil freue sich über die Unterstützung durch seine Partei, aber auch durch die gesamte Region. Offiziell aufgestellt sei er als Kandidat der SPD für die Bundestagswahl aber noch nicht, erklärt er - darüber werde erst bei der Wahl durch die Verbände im kommenden Februar entschieden, ehe die Bundestagswahl selbst am 28. September 2025 stattfinden soll. Bis dahin werde Heil - so wie eigentlich immer - viel in Berlin zu tun haben. „Aber ich komme so oft in meinen Wahlkreis, wie es mir möglich ist.“
Abgesehen von den regionalen Zielen sei für Heil die Verteidigung der Demokratie ein wichtiges Thema, wie er betont. Man müsse aufpassen, dass die Menschen nicht gegeneinander aufgehetzt werden. Er selbst bringe Erfahrung, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungskraft mit, meint Heil. Alle Ziele werde er sicher nicht erreichen, sagt er offen - und auch in der Region sei in der Vergangenheit nicht immer alles richtig gemacht worden. Nichtsdestotrotz - oder gerade deswegen - gelte es, am Ball zu bleiben. „Man darf das Leben nehmen, wie es ist, aber man darf es nicht immer so lassen“, meint Heil. Ideen habe er auf jeden Fall noch viele. „Ich will dazulernen und Dinge weiterentwickeln.“