Frau Semper, wie geht man an eine solche neue Aufgabe heran? Haben Sie sich etwas Bestimmtes vorgenommen?
Sie sprechen von guten Bedingungen. Ist denn die Struktur eines Polizeikommissariats für einen Standort dieser Größe passend?
Wie ist die Situation in Peine in Bezug auf die Kriminalität im Vergleich zu anderen Städten?
Und was sind die größten Probleme in Peine?
Ein anderes Beispiel ist die häusliche Gewalt, da sind die Zahlen massiv gestiegen. Das hat aber einen guten Grund: Im Moment gibt es viele Aufklärungskampagnen, denn es ist auch politisch ein Thema. Wir unternehmen große Anstrengungen, das, was wir im Dunkelfeld vermuten, ins Hellfeld zu bekommen. Dadurch fassen die Betroffenen mehr Vertrauen in die Strukturen und das Anzeigeverhalten ändert sich.
Ein drittes Feld, das uns sehr beschäftigt, ist die Entwicklung bei den Diebstählen. Insbesondere um den Bahnhof herum gab es eine ganze Zeit viele Fahrraddiebstähle, aber auch hier betreiben wir Netzwerkarbeit. Zum Beispiel hat die Stadt neue Fahrradboxen aufgestellt. So versucht man, dem Problem von verschiedenen Seiten aus Herr zu werden. In diesem Jahr sind die Zahlen nicht weiter gestiegen.
In Bezug auf die Clan-Kriminalität scheint es ruhiger geworden zu sein. Ist das tatsächlich so oder trügt der Schein?
Außerdem haben wir die Bearbeitung der Delikte personell zusammengezogen. Egal, ob es sich um eine Körperverletzung, einen Brand oder einen Diebstahl handelt, wird es von denselben Kollegen bearbeitet. So kennt man irgendwann seine Pappenheimer. Überdies reagieren wir sofort. Diese Strategie scheint aufzugehen. Natürlich haben wir die Entwicklungen genau im Blick.
Was die Menschen zurzeit sehr verunsichert, ist die Häufung von Großbränden in Stederdorf. Was kann die Polizei beitragen, damit das Sicherheitsgefühl wieder steigt?
Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat jetzt die Digitalisierung zur Sprache gebracht. Wie weit ist man vor Ort?
Ein weiteres Beispiel ist das Dolmetschen. Da könnte womöglich eine Software weiterhelfen. Allerdings wäre es dann nicht mehr möglich, einen vereidigten Dolmetscher in den Zeugenstand zu rufen und nach seinem Eindruck zu fragen. Und zu bedenken ist, dass wir Kollegen im Alter zwischen Anfang 20 und über 60 haben - und alle müssen irgendwie mit demselben Handwerkszeug zurechtkommen. Das ist eine große Herausforderung.
Das Thema „marodes Polizeigebäude“ ist ja für Peine zum Glück Vergangenheit. Wie bewährt sich denn die Übergangslösung?
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten - welche wären das?