Laut dem „Leuchtturmkonzept im Landkreis Peine“ ist die Stadt Peine zur Ertüchtigung von acht Standorten verpflichtet. Es gilt der Grundsatz, dass ein solcher Leuchtturm für jeden Bürger innerhalb einer Stunde zu Fuß erreichbar sein muss. „Zu bedenken ist jedoch, dass die Bevölkerung auch auf andere Fortbewegungsmittel, wie zum Beispiel das Auto oder das Fahrrad, zurückgreifen kann und wird“, heißt es in der Vorlage. Zunächst waren fünf Feuerwehrhäuser in Rosenthal, Stederdorf, Essinghausen, Vöhrum und Dungelbeck sowie in der Kernstadt die Burgschule, die Eichendorffschule und die Grundschule in der Südstadt vorgesehen.
Die Gruppen SPD/Bündnis 90/Die Grünen sowie „Gemeinsam für Peine - CDU, FDP, Volt, Weitling“ haben vorgeschlagen, die Feuerwehrgerätehäuser in Woltorf und Röhrse in die Überlegungen einzubeziehen. Hintergrund war die Überprüfung, ob ohne diese Standorte eine fußläufige Erreichbarkeit innerhalb einer Stunde gewährleistet ist. Befürchtungen der Politik, ddie Feuerwehren könnten behindert werden, waren Anlass für Ortsbegehungen mit der städtischen Feuerwehrführung und den jeweiligen Ortsbrandmeistern.
Das Ergebnis: Alle von der Verwaltung vorgeschlagenen Gebäude eignen sich für die Unterbringung eines Leuchtturms als Informationspunkt. Einschränkungen für die Feuerwehr könnten zwar nicht vollständig ausgeschlossen werden, allerdings sollen die Leuchttürme lediglich Informationszwecken dienen und sind nicht für einen längeren Aufenthalt der Bevölkerung bestimmt. „Aufenthaltsmöglichkeiten werden vom Landkreis Peine über die sogenannten Versorgungszentren sichergestellt, die sich zurzeit noch in Planung befinden“, heißt es in der Beschlussvorlage.
In einigen Fällen sind Anpassungen nötig. In Dungelbeck etwa ergeben sich angesichts der beengten Hofsituation besondere Herausforderungen, damit Hilfesuchende den Informationspunkt erreichen können, ohne die Feuerwehrtätigkeit stark zu beeinträchtigen. Zurzeit geht die Verwaltung davon aus, dass der Standort Dungelbeck dennoch umgesetzt werden kann. Ansonsten könnte auf das Feuerwehrgerätehaus in Schmedenstedt ausgewichen werden.
Bezüglich der beiden zusätzlichen Standorte in Röhrse und Woltorf kam die Verwaltung zu folgendem Schluss: Die Bevölkerung aus Röhrse kann innerhalb einer Stunde den Standort in Vöhrum fußläufig erreichen. Zudem sei es angesichts der baulichen Gegebenheiten schwierig, die Einschränkungen für die Feuerwehr auf ein tolerierbares Maß zu beschränken. Anders sieht es in Woltorf aus: Sollte ein Leuchtturm nicht in Dungelbeck, sondern am Ersatzstandort Schmedenstedt realisiert werden, kann die fußläufige Erreichbarkeit innerhalb einer Stunde nicht sichergestellt werden. Davon abgesehen sei ein Leuchtturm in Woltorf aufgrund des Einzugsbereiches zu empfehlen, denn dadurch werde der Standort Dungelbeck deutlich entlastet.
Die drei als Leuchtturm-Standorte vorgesehenen Schulen wurden ebenfalls auf ihre Eignung überprüft. Auch dort gab es Begehungen, bei denen geschaut wurde, wie eine Verteilung der Bevölkerung im gesamten Gebäude verhindert werden kann und gegebenenfalls weiterhin stattfindender Schulbetrieb möglichst nicht gestört wird. Deshalb sollen Räume in der Nähe der Eingänge genutzt werden. „Für alle Objekte stehen passende Möglichkeiten zur Verfügung“, so das Resümee der Verwaltung. Die Schulleitungen seien informiert worden. Insgesamt werden nun also von der Verwaltung im Stadtgebiet neun Leuchtturm-Standorte vorgeschlagen.
Die Kosten werden je zur Hälfte von den Kommunen und dem Landkreis Peine getragen. Hierzu würden aus der Förderung der Feuerschutzsteuer jährlich 100.000 Euro zurückgehalten und für die Umrüstung der Objekte eingesetzt. Zudem werde der Landkreis Peine jährlich 100.000 Euro zur Verfügung stellen. Woltorf fällt allerdings nicht unter diese Regelung: Ein neunter Standort in Peine ist nicht Bestandteil des Vertrages und muss daher vollständig von der Stadt bezahlt werden.