Das Tierheim habe - ganz zur Freude der Mitarbeitenden - bereits etliche Mail-Anfragen zur Adoption der Welpen erhalten. „Wir wollen die Welpen schnellstmöglich in gute Hände geben“, betont sie. Denn gerade die neunte und zehnte Woche bilde eine wichtige Phase zur Sozialisation der Hunde.
Derzeit sei das Peiner Tierheim mit dem Bau einer Hunde-Quarantäne-Station beschäftigt. Dort wollen die Mitarbeitenden zukünftig Findlinge – wie die sieben Welpen vom Eixer See – unterbringen. „Der Zweck dahinter soll sein, dass Neuankömmlinge ohne Impfstatuts nichts in den Bestand einschleppen“, berichtet Tierheim-Mitarbeiter Dominik Dube, „Tiere mit Parasiten oder anderen Krankheiten werden isoliert, um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten.“
Die mehr als 200 Quadratmeter große Anlage biete Platz für mindestens sechs Hunde. Teilweise sei auch eine Doppelbelegung der Zwinger möglich, so beispielsweise für Geschwister oder eine Hundemutter mit ihren Welpen. Über eine Extra-Schleuse sei zudem der Tollwut-Bereich erreichbar. Die zuständigen Mitarbeitenden würden für die Pflege der betroffenen Tiere eine spezielle Schutzkleidung tragen.
Durch die gezielten Impfungen sei die Tollwut in Deutschland zwar fast ausgestorben. Doch gerade an der A2 würden nicht selten Hunde aus osteuropäischen Ländern, wie der Ukraine, Russland oder Polen, auf illegalem Wege ohne Impfung importiert. „Gerade an der Raststätte Zweidorfer Holz werden oft Welpen aus Drittländern von der Polizei beschlagnahmt“, erzählt Dube. Solche Tiere müssten nach ihrer Ankunft im Tierheim zunächst sechs Wochen auf die Quarantäne-Station.
Die Bauarbeiten dafür liefen derzeit auf Hochtouren. „Aktuell entsteht der Rohbau. Die Bodenplatte ist fertig, die Außenmauern stehen, und nächste Woche geht es mit den Innenwänden weiter“, berichtet Günter Diedrichs, Vorsitzender des Peiner Tierschutzvereins. In etwa zwei bis drei Wochen finde das Richtfest statt. Im Januar oder Februar nächsten Jahres soll der langjährige Traum des Peiner Tierheims Wirklichkeit werden. „Wir sind frohes Mutes, dass der Bau bis dahin fertig ist“, so Diedrichs. Doch bis dahin seien noch einige Schritte notwendig. Dazu gehöre beispielsweise das Dach, die Außen-Isolierung, die Fußboden-Heizung und der Estrich. Der Vorsitzende des Tierschutzvereins schätzt die Kosten auf 500.000 bis 600.000 Euro. Finanziert würde das Projekt in erster Linie durch zwei größere Erbschaften.
„Bisher haben wir nur zwei kleine Räumlichkeiten, die in die Jahre gekommen sind“, berichtet Diedrichs. Es sei die Pflicht des Tierheims, die Vorschriften des Veterinäramtes zu erfüllen. Dazu gehöre beispielsweise eine Zwinger-Größe von mindestens zehn Quadratmetern für größere Hunde, wie Deutsche Doggen oder Schäferhunde.
Daneben entstehen auch ein Versorgungs- und Hauswirtschaftsraum, eine Küche sowie zwei Räume für die tierärztliche Versorgung. Eine Besonderheit würden zudem die zwei neuen Polizeiräume darstellen: Dort könnten Polizeibeamte auch nachts, wenn keiner der Tierheim-Mitarbeitenden vor Ort ist, aufgegriffene Hunde hinbringen. „Die Station ist aber kameraüberwacht, sodass wir im Notfall auch einschreiten können“, sagt Günter Diedrichs.
Und auch die Ausstattung soll an die Bedürfnisse der Tiere angepasst sein. In jedem Zwinger befände sich auf einer Kunststoffpalette ein Körbchen. „Hunde liegen gerne erhöht, um aus den bodentiefen Fenstern rausgucken zu können“, begründet er. Neben Futternäpfen plant der Tierschutzvereinsvorsitzende auch abwechslungsreiches Spielzeug, beispielsweise in Form von Schnüffelteppichen oder Holzbrettern, in denen die Mitarbeitenden die Leckerlies verstecken würden.
Immer wieder werden im Tierheim neue Tiere ausgesetzt und abgegeben, so wie Abby. Die Boxer-Mischlingshündin wurde vom Veterinäramt beschlagnahmt, weil sie in ihrem vorherigen Umfeld nicht gut versorgt wurde. Die Zehnjährige wartet derzeit noch auf ein neues Zuhause. Ansonsten würden derzeit die Zäune ausgetauscht. „Nach 30 bis 40 Jahren sind die Zäune inzwischen verrottet und die Pfähle geben teilweise nach“, so der Tierschutz-Vorsitzende. Die neuen Zäune sollen auch einen Übersprungschutz für die Tiere bieten.
Ein Wunsch bleibt allerdings noch offen. „Bisher haben wir noch keine Quarantäne-Station für Kleintiere und Vögel“, betont Diedrichs. Doch wann dieser Traum in Erfüllung gehe, stehe derzeit noch in den Sternen.