Die Ergebnisse des neuen Gutachtens bezüglich der Sporthalle würden derzeit geprüft, heißt es vom Landkreis. Welche weiteren Erkenntnisse dies zur Folge habe, müssen gemeinsam mit der Schulleitung erörtert und bewertet werden. Aus Sicht des Landkreises habe es jedoch zu keiner Zeit Mängel gegeben, die zu einer konkreten Gefahr für die Nutzer hätten werden können.
„Übergangsweise besteht keine andere Möglichkeit, als die erforderlichen Raumkapazitäten über mobile Klassenzimmer abzudecken“, erklärt Fabian Laaß, Sprecher des Peiner Landkreisverwaltung. Das wird getan: Drei mobile Klassenzimmer gibt es bereits, acht weitere sollen in Kürze folgen. Die Klassencontainer haben allerdings nur eine zeitlich befristete Baugenehmigung. Sobald diese auslaufe, würde, wenn nötig, eine Verlängerung beantragt, macht Laaß deutlich.
Doch eine Platznot zeichne sich aufgrund der steigenden Schülerzahlen auch an anderen Peiner Schulen ab. Daher plane der Landkreis für das kommende Jahr 2025 eine Schulentwicklungsplanung, die auch den Standort Ilsede mit in den Blick nehme. „Ziel dieser Maßnahme ist es, die Bedarfe an allen Schulstandorten im Landkreis Peine aktuell, ganzheitlich und perspektivisch zu decken“, beschreibt Laaß.
Die vier Schulleitungen in Ilsede schlugen für die Lösung des Problems einen Abriss der alten Sporthalle durch einen Neubau mit Unterrichtsräumen vor. Doch dieser Einfall wird vom Landkreis als nicht zielführend erachtet, weil die Anzahl der dadurch zu schaffenden Räume nicht ausreicht, um das Platzproblem zu lösen.
Gleiches gelte auch für den Vorschlag eines Erweiterungsbaus südlich der Mensa. Zudem gebe es, laut Fabian Laaß, derzeit keine Fläche, auf der eine neue Sporthalle errichtet werden könne. Aufgrund der knapp bemessenen Hallenkapazitäten würde nach einem Abriss der alten Halle aber in jedem Fall eine neue gebraucht werden. Die Idee der Schulleiter hierzu wäre ein Erweiterungsbau am Sportzentrum an der Schulstraße.
Die CDU/FDP-Gruppe des Peiner Kreistags setzt den Landkreis nun durch einen Antrag zur Sanierung des Schulzentrums Groß Ilsede zusätzlich unter Druck. In ihrem Antrag fordert die Fraktionsgruppe unter dem Vorsitz Michael Kramers einen Sachstandsbericht zur Realisierung der baulichen Mängel sowie der Raumnot im Schulzentrum Ilsede, insbesondere am Gymnasium, für die nächste Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport.
Im Fokus stünden dabei Fragen wie: Welche konkreten Schritte unternimmt der Kreis, um sicherzustellen, dass die geplanten Sanierungen fristgerecht und ohne weitere Verzögerungen umgesetzt werden? Wie wird die Zusammenarbeit zwischen den Schulleitungen und dem Schulträger verbessert, um die Informationsflüsse zu beschleunigen und Missverständnisse zu vermeiden? Warum stellt der Kreis die Sperrung der Turnhalle durch die Schule infrage, obwohl sowohl der Gemeindeunfallversicherungsverband Braunschweig als auch das Regionale Landesamt für Schule und Bildung auf gravierende Mängel hingewiesen haben?
Die Sanierung der Bestandsgebäude gehe der Landkreis Peine, eigenen Angabe zufolge, in mehreren Schritten an. So seien in den vergangenen Jahren rund 4,5 Millionen Euro in das Schulzentrum Groß Ilsede investiert worden. „Neben kleineren Maßnahmen haben eine umfassende Brandschutz- und eine Teilsanierung des Trinkwassernetzes sowie der Elektroinstallation in einem Trakt stattgefunden“, sagt Laaß. Außerdem sei das Gymnasium flächendeckend mit einer hochwertigen digitalen Infrastruktur ausgestattet worden.
Für dieses Jahr plane der Kreis zudem noch Investitionen in Höhe von rund 1,25 Millionen Euro, so beispielsweise für Sanierungsmaßnahmen der Sporthalle, Toiletten und Fachunterrichtsräume. „In der Sporthalle sollen unter anderem die Tore zum Geräteraum, die Halleninnentüren, etwa 50 Quadratmeter Boden in den Geräteräumen und der umlaufende Prallschutz ausgetauscht beziehungsweise hergestellt werden“, so Laaß.
Der Landkreis nehme die Situation sehr ernst. „Oberste Priorität für uns als Schulträger ist es, den Schulbetrieb nicht zu gefährden und zwischenzeitlich auftretende Mängel kurzfristig zu beseitigen“, erklärt Fabian Laaß. Dazu gebe es einen regelmäßigen, im Falle des Gymnasiums einen intensiven Austausch mit den Schulleitungen.