Eigentlich hätten nicht nur zwei 60 Meter hohe Asche-Silos, sondern auch der 130 Meter hohe Kühlturm kontrolliert zum Einsturz gebracht werden sollen. Der bleibt stehen, voraussichtlich bis zum kommenden Jahr. Der Grund: Die regionalen Energieversorger würden vor der Sprengung noch weitere Vorbereitungen treffen wollen, erläutert der Geschäftsführer. Dafür war bisher zu wenig Zeit.
Deshalb werde der Kühlturm höchstwahrscheinlich in 2025 zusammen mit dem 250 Meter hohen Kraftwerk-Schornstein gesprengt. Außerdem steht final noch die Sprengung des Kesselhauses an. Daraus werde aber vermutlich erst im übernächsten Jahr etwas, meint Fieber. „Denn dafür müssen viele Anlagenteile um das Kesselhaus herum erst einmal demontiert sein.“
Übrigens: Sollte das Wetter am 26. Oktober nicht mitspielen, soll die Sprengung der Asche-Silos um eine Woche auf den 2. November verschoben werden. Denn beispielsweise bei Sturm könne man einen kontrollierten Gebäudeeinsturz nicht durchführen, erklärt Dr. Petra Artelt, Leiterin des Gewerbeaufsichtsamts Braunschweig. Um den schrittweisen Rückbau samt Sprengung kümmert sich die Freimuth Abbruch GmbH, die zur nordniedersächsischen Unternehmensgruppe Freimuth gehört.
Endgültig stillgelegt ist das Kohlekraftwerk Mehrum bereits seit Ende März, offiziell übergeben wurde das Gelände an die Firma Freimuth zum 1. Oktober. Der Rückbau selbst begann allerdings schon früher. In Zukunft könnte auf dem Gelände möglicherweise ein „modernes und klimafreundliches Gaskraftwerk“ entstehen, das Wasserstoff nutzt. Das steht allerdings noch in den Sternen.