Die beiden haben als Mädchen Anfang der 1970er-Jahre – also vor mehr als fünf Jahrzehnten – zusammen ihre Ferien verbracht. Marianne bedeutet diese Zeit soviel, dass sie sogar ihre Tochter nach der Freundin von einst benannt hat.
„Als ich den Artikel gesehen habe, stand ich völlig neben mir. Er hat ein regelrechtes Gefühlschaos ausgelöst“, sagt Daniela, die längst geheiratet hat, heute Borch heißt und sich ihre Liebe zu Österreich bewahrt hat. Sie selbst sei gar nicht auf den Bericht aufmerksam geworden, aber eine Bekannte habe sie darauf hingewiesen. „Das könnte doch zu dir passen“, habe diese gesagt – und recht gehabt. Es sei ein ganz merkwürdiges Gefühl gewesen, unverhofft ein Kinderfoto von sich selbst in der Zeitung zu sehen.
Schnell fasste sie sich ein Herz und rief bei der PAZ an: „Sie haben vor einigen Tagen einen Artikel veröffentlicht, in dem eine Daniela, geborene Schmidt, gesucht wird. Ich bin die Daniela“, meldete sie sich .
Marianne Holzer, geborene Putz, hat die gemeinsamen Ferien Anfang der 1970er Jahre in so unvergesslicher Erinnerung, dass sie sich jetzt als 66-Jährige auf die Suche nach der Urlaubsfreundin gemacht hat. Sie ist Österreicherin und lebte damals auf einem Bauernhof in dem Ort Kürnberg in der Nähe von Steyr in Niederösterreich, wo Daniela, ihr Bruder Wolfram und deren Eltern Urlaub gemacht haben.
Die Mädchen freundeten sich an und verbrachten viel Zeit miteinander. „Ich fand diese Aufenthalte traumhaft und habe meinerseits viele wunderschöne Kindheitserinnerungen“, erzählt Borch. Das gelte auch für ihren Bruder Wolfhard, der sie gedrängt habe, sich auf den Aufruf zu melden. Nun freuen sich beide sehr darauf, den Kontakt zu Marianne wieder aufleben zu lassen.
Diese war zunächst sprachlos, als der Anruf von der PAZ kam. „Das ist so wunderschön, ich kann das kaum glauben“, sagte sie. Auf die Idee, nach Daniela zu suchen, kam sie durch die Fernsehsendung „Bitte melde dich“. Sie hatte allerdings nur wenige Informationen. Daniela lebte als Kind mit ihrer Familie in Lehrte, von dort führte die Spur nach Vöhrum – mehr wusste Marianne Holzer nicht.
Sie recherchierte und stellte fest, dass in der Peiner Ortschaft tatsächlich eine Daniela Schmidt lebt. In der Hoffnung, es könne sich um die Gesuchte handeln, schrieb sie einen Brief und schickte Fotos mit. „Es war zwar nicht meine Freundin, aber ein herzensguter Mensch, der mir geholfen hat, die ‚richtige‘ Daniela zu finden. Sie hat meinen Brief und die Bilder im Internet veröffentlicht“, schildert Holzer. Über diesen Post im Internet war die PAZ auf die Geschichte aufmerksam geworden und schaltete sich ein. Inzwischen haben die beiden telefoniert und festgestellt, dass sie sich sehr viel zu erzählen haben, auch ein persönliches Treffen soll stattfinden. „Ich bin überwältigt und voller Freude und Dank“, sagt die Österreicherin.