Was auf Haushalts- und Kleingewerbekunden mit der Neukalkulation der Gebühren für Schmutzwasser und Niederschlagswasser zukommen könnte, zeigt sich in einer Rechnung. Die Auswirkungen wurden im Beispiel mit einer versiegelten Fläche von 159,2 Quadratmetern berechnet. Bei einem jährlichen Wasserverbrauch von 100 Kubikmetern wurde für die Fläche von knapp 160 Quadratmetern 456,05 Euro Schmutzwasser und Niederschlagswasser im Jahr bezahlt.
Mit der geplanten Preisanpassen kostet derselbe Wasserverbrauch für dieselbe Fläche 515,38 Euro pro Jahr. Knapp 60 Euro mehr.
Im Rechenbeispiel ist im Preis für den Wasserverbrauch auch die jährliche Schmutzwassergrundgebühr enthalten. Diese gibt es seit 2015 und wird über die Nennleiste des eingebauten Wasserzählers bemessen. Auch zehn Jahre nach der Einführung der Grundgebühr bleibt sie unverändert bei 90 Euro pro Jahr.
Nach Angaben der Stadtentwässerung finden sich in den Verbrauchsklassen von 40 Kubikmeter bis 100 Kubikmeter Ein- und Zwei-Personenhaushalte wieder. Haushalte mit drei oder vier Personen hätten einen mittleren Verbrauch von 120 bis 140 Kubikmeter.
Ab einem Verbrauch von etwa 160 Kubikmetern handelt es sich in der Regel um Einfamilienhäuser mit mehr als vier Personen oder auch Kleingewerbekunden, wie Tischlereien oder Elektrofirmen.
Seit Jahren steigen die Gebühren für Abwasser im Stadtgebiet stetig an. 2019 wurde für das verbrauchsabhängige Schmutzwasser pro Kubikmeter 2,47 Euro fällig. Mit der geplanten Erhöhung der Gebühren zum Jahreswechsel 2025 kostet der Kubikmeter Schmutzwasser damit 94 Cent mehr, als noch vor sechs Jahren.
Grundlage für die Preisanpassung ist das Niedersächsische Kommunalabgabengesetz. „Die Abwassergebühren sind demnach alle zwei Jahre neu zu kalkulieren“, gibt die Stadtentwässerung Peine in der Beschlussvorlage bekannt.
Zum Jahreswechsel 2024 machte eine mögliche Preiserhöhung für das Abwasser die Runde.
Weil es sich dabei um eine Kostenänderung außerhalb der gewöhnlichen Zeitspanne von zwei Jahren handeln sollte, sorgte das für Reaktionen bei den Peiner Bürgern. Ralf Schürmann, Geschäftsführer der Peiner Stadtwerke, erklärte, dass die Erhöhung der Abwasserbeiträge nur für die Peiner gilt, die beabsichtigen, ein Grundstück in Peine zu kaufen. In diesem Zusammenhang verwies Schürmann bereits auf die neue Kalkulation für 2025.
Die Gebühren werden von der Stadt Peine für die Inanspruchnahme der öffentlichen Abwasseranlagen von den Nutzern jährlich erhoben. Für die Beseitigung des Schmutzwassers wird neben der Grundgebühr eine vom Frischwasserverbrauch abhängige Gebühr festgesetzt. Die Höhe der Niederschlagswassergebühr bemisst sich nach der überbauten und befestigten Grundstücksfläche, von der Niederschlagswasser in die öffentliche Abwasseranlage gelangt.
Als Nächstes berät der Finanzausschuss am 20. November über die Beschlussvorlage. Eine Entscheidung ist für die Ratssitzung am 28. November geplant.