Laut Prognose können pro Tag bis zu 1600 Lkw über die Ortsdurchfahrt rollen. Das wäre eine Verdoppelung der heutigen Belastung. Das Bebauungsplanverfahren für die Fabrik ist zwar noch im Anfangsstadium. Aber der Ortsrat Hämelerwald macht sich schon jetzt Gedanken, was gegen die Folgen wie Lärm, Abgase und andere Belastungen helfen könnte. Die SPD im Ortsrat fordert durchgängig Tempo 30 auf der Landesstraße innerhalb der Ortslage.
Heiko Danielzik (SPD) erklärte in der jüngsten Sitzung, worum es den Sozialdemokraten geht: Viele Schülerinnen und Schüler der Grund- und der Oberschule nutzten die Fußwege entlang der Straße. Die Überwege seien stark frequentiert, es gebe dort schon heute immer wieder gefährliche Situationen. Der Gesetzgeber habe die Straßenverkehrsordnung so geändert, dass auch auf Landesstraßen wie in Hämelerwald Tempo 30 angeordnet werden kann.
Hämelerwalds Ortsdurchfahrt habe mehrere neuralgische Zonen, meint die SPD. Eine liege vor dem Edeka im Süden des Dorfes, eine zweite vor dem Altenheim in der Mitte, die dritte auf Höhe des Rewe und der Oberschule im Norden. Diese Zonen könne man zu einer einzigen zusammenziehen und eine durchgängige Geschwindigkeitsbegrenzung beantragen, sagte Thomas Diekmann (SPD). Die Lehrter Stadtverwaltung solle das jetzt prüfen.
Der Ortsrat hat den Antrag einstimmig verabschiedet, aber nicht ohne Diskussion. CDU-Ortsratsherr Renée Michael Friedrich sagte, der Antrag spiegele lediglich „einen frommen Wunsch“ wider. Er bezweifelte, dass es die rechtliche Möglichkeit gibt, die Landesstraße innerhalb des Ortes durchgängig mit Tempo 30 zu belegen. Der Antrag werde daher verpuffen. Letztlich stimmte aber auch die CDU für die SPD-Forderung.
Thomas Schorn (parteilos) hatte zuvor angemerkt, dass man den Versuch, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Ortsdurchfahrt zu drosseln, unbedingt unternehmen müsse – selbst wenn sich der Ortsrat dabei „eine blutige Nase“ hole.