Während dieser Vorfall für den Fluggast eine unschöne Reise einläutete, ist zwischen Hannover und Braunschweig besonders die Autobahn 2 immer wieder Schauplatz für ungewöhnliche Drogen- und Zollfunde. Hier sind einige der kuriosesten Fälle, die den Verkehr auf dieser wichtigen Strecke in den letzten Jahren immer wieder zur unfreiwilligen Bühne für Polizeieinsätze machten.
Im Mai dieses Jahres versendete eine Frau aus den USA ein Päckchen mit einem Ei, das sie als Spielzeug-Dinosaurierei deklarierte, um ihren Bruder in Wolfsburg zu überraschen. Der Zoll in Braunschweig fand jedoch ein 15 cm großes, schweres Ei, das in Holzspäne verpackt war, und war skeptisch bezüglich der Spielzeug-Angabe.
Eine Untersuchung ergab, dass das Ei vermutlich aus der Reptilienzucht stammte und keine Dinosaurier-Herkunft hatte. Da es sich um ein unbefruchtetes Ei handelte, war keine weitere Brut notwendig, doch das Veterinäramt warnte, dass Straußeneier ohne die richtigen Dokumente nicht einfach eingeführt werden dürfen.
In einer Kühltasche steckten keine geschmierten Brote, sondern Schmuggelware: Zöllner des Hauptzollamts Braunschweig hatten im Februar 2022 auf dem Autobahn-Parkplatz Zweidorfer Holz im Landkreis Peine einen polnischen Fernfahrer mit 26.300 Stück unverzollter Zigaretten und 2,5 Kilo Rauchtabak erwischt. Der Fahrer musste vor Ort noch rund 4.900 Euro Tabaksteuer zahlen. Zudem wurde die Weiterfahrt erst nach Zahlung einer Kaution in ebenfalls vierstelliger Höhe gestattet.
Im Mai 2022 haben Unbekannte versucht, einen Geldautomaten an der A2-Raststätte Zweidorfer Holz Nord zu stehlen. Die Täter hätten erst die Tür zum Vorraum des Restaurants zerstört und dann den Geldautomaten im Eingangsbereich aus seiner Verankerung gerissen, schildert eine Raststätten-Mitarbeiterin. Einer ihrer Kollegen habe umgehend die Polizei alarmiert.
Offenbar waren die Täter mit zwei Autos vor Ort. Die Mitarbeiterin der Raststätte vermutete damals, dass die Unbekannten es nicht schafften, den Automaten rechtzeitig in eines der Fahrzeuge zu befördern, bevor die Polizei eintraf. Daraufhin hätten die Täter den Automaten vor dem Restaurant liegen lassen und eines der beiden Autos angezündet.
Am Osterwochenende 2023 brach ein Dieb in einen Wohnwagen ein, in dem der Besitzer schlief. Auch diese Tat ereignete sich auf der Autobahnraststätte Zweidorfer Holz. Der Einbrecher verschaffte sich gewaltsam Zutritt zu dem Wohnwagen, wo er den Autoschlüssel eines Audi A6 fand. Mithilfe des Schlüssels gelangte er in das Fahrzeug, aus dem er mehrere Gegenstände entwendet hat. Der 50-jährige Geschädigte schlief während dieser Ereignisse im Wohnwagen und bemerkte die Tat erst, als er am Morgen aufwachte.
Und was macht der Zoll mit der einkassierten, illegalen Ware? Im Oktober 2019 verbrannt der Zoll in Braunschweig zum Beispiel drei Tonnen Wasserpfeifentabak, um daraus Strom zu gewinnen. Der vier Monate zuvor sichergestellte Tabak schimmelte. Daher landete das Kraut nicht wie vorgesehen in Shisha-Pfeifen, sondern in einer Müllverbrennungsanlage bei Helmstedt.
Der Tabak war im Juni im Großraum Göttingen sichergestellt und zusammen mit der Fertigungsanlage als Beweismittel gegen den Produzenten aufbewahrt worden. Als der Tabak aber vor sich hin gammelte, sah sich die Behörde gezwungen, zu handeln.
Bei illegalen Waren wie etwa bei unversteuertem „Hinterhofwasserpfeifentabak“ sei die Verwertung schwierig, sodass es nur die Lösung des Verbrennens gegeben habe. Die legalen Teile der Fertigungsanlage wie Betonmischer und Baueimer wurden versteigert.