Der Bedarf an Kinderbetreuung im Gemeindegebiet ist tatsächlich insgesamt gedeckt. Jedoch sind diese Plätze nicht unbedingt dort, wo sie auch gebraucht werden. Folglich müssen Eltern täglich kilometerweite Strecken zurücklegen, um ihre Kinder in Betreuungseinrichtungen zu bringen. Dedenhausener fahren beispielsweise nach Eltze, Dollbergen oder sogar nach Hänigsen, berichtet Ortsbürgermeister Joachim Hutschenreuter (SPD).
Die Kita in Dedenhausen betreut eine Gruppe mit 22 Kindern von 7.30 bis 14 Uhr – davon maximal drei Krippenkinder. Benötigt werde laut Gemeinde aber eine zweigruppige Ganztagseinrichtung, mit jeweils einer Gruppe für die Krippe und einer für den Kindergarten.
Die Kita Wallbergzwerge ist schon seit Jahren ausgelastet. Bereits 2020 forderte der Ortsrat von Dedenhausen eine Ganztagsbetreuung und eine Vergrößerung um eine zweite Gruppe.
Doch das sei gar nicht so einfach, erklärt Gemeindesprecher Andreas Fitz. „Viele Lösungen sind derzeit denkbar und werden geprüft.“ Doch unproblematisch ist keine.
Denn zum einen habe das Gebäude der Kita Wallbergzwerge Bestandsschutz. Ein Anbau, der alle neuen Bedürfnisse decke, würde aber über die Grenzen des bestehenden Gebäudes hinausgehen, erläutert Fitz.
Ein zweites Problem sei die Lage. Die Kita befinde sich in einer „extremen Randlage“, weshalb nur eine Erweiterung nach vorne zur Straße möglich sei. Ob dann aber die Räume für eine zweite Gruppe und das Ganztagsangebot reichten, sei noch unklar. Denn laut Bauvorgaben benötigen Ganztagsbetreuungen zum Beispiel zusätzlich Schlafräume.
Auch über einen Abriss und Neubau auf dem Gelände werde in der Verwaltung nachgedacht, sagt Fitz. Jedoch sei es fraglich, ob der „sehr alte“ Bebauungsplan und die vorhandene Fläche genug Möglichkeiten böten, um eine moderne Kita zu bauen.
Im April hatte der Ortsrat Dedenhausen die Gemeinde aufgefordert, „unverzüglich, so schnell wie möglich, einen alternativen Betreiber und ein alternatives Grundstück für einen Standort des Kindergartens zu suchen“.
Tatsächlich fand sich auch recht schnell ein interessierter Investor: Marc Breuer, Leiter der benachbarten Jugendhilfeeinrichtung Domiziel, habe im Ortsrat angeboten, eine neue, größere Kita auf seinem Grundstück zu bauen. Doch im November habe Breuer das Angebot zurückgezogen.
„Jetzt stehen wir wieder bei Punkt null“, beklagt Hutschenreuter. Dedenhausen biete leider nicht so viele alternative Möglichkeiten für einen neuen Kindergarten. Das Dorf sei umringt von Bahnstrecken, Sümpfen, Ackerflächen und Landschaftsschutzgebieten. „Wir sind geografisch ziemlich eingezwängt“, verdeutlicht der Ortsbürgermeister.
Deshalb sei es nicht so einfach, ein freies Grundstück zu finden. „Mir ist es aber ein großes Anliegen, dass wir das Problem lösen.“ Deshalb hofft Hutschenreuter auf private Investoren. Diese seien häufig schneller und preiswerter als Gemeinden über den öffentlichen Weg.
Uetzes Bürgermeister Florian Gahre (SPD) hatte im April erklärt, dass ein Investor helfen könne – aber nicht müsse. Sollte die Gemeinde ein geeignetes Grundstück finden, wäre es auch möglich, dass man sich selbst um einen Neubau und den Betrieb kümmere.