Diese Problematik hat sich vor allem zwischen den Jahren bemerkbar gemacht: „Für die sichere Versorgung werden mindestens 10.000 Blutkonserven in unserem Lager benötigt. Zum Jahreswechsel lagen wir aber gerade einmal bei knapp 9.400“, erzählt Markus Baulke, Sprecher des DRK-Blutspendedienstes. „Das ist erschreckend wenig und führte zu einer eingeschränkten Lieferfähigkeit an medizinische Einrichtungen.“
Doch die Krise sei noch längst nicht überwunden. Denn die Nachfrage der Kliniken sei weiterhin hoch. Aktuell benötige das DRK insgesamt für Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern täglich 3.000 Blutspendenden, um den Bedarf zuverlässig decken zu können. „Besonders die Blutgruppen A+, 0+ und B- sind gerade betroffen. Die Vorräte reichen nur noch für zwei Tage“, kündigt Baulke an. Dieser Notstand gelte allerdings für das gesamte Versorgungsgebiet des DRK und sei nicht lokal auf Peine begrenzt.
2024 nahmen 7.402 Peinerinnen und Peiner die insgesamt 93 Blutspende-Termine wahr. „Das macht im Durchschnitt 79,6 Spenderinnen und Spender je Termin“, so Baulke. Zum Vergleich: Im Vorjahr seien es noch 80,7 Teilnehmende pro Aktion gewesen. Aufgrund der kurzen Haltbarkeiten der Präparate würden Blutspenden kontinuierlich benötigt. Zwar sind die roten Blutkörperchen bis zu 49 Tage nutzbar, die Blutplättchen aber nur maximal vier Tage.
Jede und jeder habe die Möglichkeit, sogar mehrfach im Jahr zu spenden. So könnten Frauen innerhalb von zwölf Monaten viermal zur Blutspende gehen, Männer sogar sechsmal. Niedersachsenweit lag die Spende-Frequenz im vergangenen Jahr bei 1,90 - speziell in Peine bei 1,76. Neben der Regelmäßigkeit der Blutspende spiele auch die Neuspendergewinnung eine wesentliche Rolle für die Hilfsorganisation.
Dass Blutspenden Menschenleben retten könne, zeige das Beispiel der zweijährigen Eva, die an Krebs erkrankte und während ihrer Therapie auf dreizehn Bluttransfusionen angewiesen war. „Ohne Blutspender wäre das nicht möglich gewesen, denn Blut lässt sich nicht künstlich herstellen“, unterstreicht der Sprecher des DRK. Inzwischen sei das Mädchen jedoch wieder kerngesund.
Eine Bluttransfusion ist für viele Menschen die einzige Überlebenschance. Trotz aller wissenschaftlichen Entwicklungen und des medizinischen Fortschritts kann Blut nicht künstlich hergestellt oder ersetzt werden. Die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes bringen rund 75 Prozent des bundesweiten Bedarfs an lebensrettenden Blutpräparaten auf.
Wer selbst Blut spenden möchte, kann einen der kommenden Termine im Landkreis Peine wahrnehmen: in Vöhrum am 29. Januar zwischen 14.30 Uhr und 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Vöhrum, in Dungelbeck am 30. Januar zwischen 15.30 Uhr und 19 Uhr im Gemeindehaus St. Johannis, in Wendeburg am 31. Januar von 15 bis 19 Uhr in der Aue-Schule.
Auch für Februar sind schon Termine bekannt: Am Dienstag, 4. Februar, ist das Team des DRK von 16.30 bis 20 Uhr in der Turnhalle zu Gast, am 5. Februar von 16 bis 19.30 Uhr in der Grundschule in Lengede, am 12. Februar von 15 bis 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Hohenhameln, am 14. Februar zwischen 15 und 19:30 Uhr in der Grundschule Stederdorf, am 17. Februar von 15 Uhr bis 19 Uhr im Peiner Forum oder am selben Tag von 14 bis 19 Uhr im Julius-Spiegelberg-Gymnasium in Vechelde möglich. Der nächste Termin in der Gemeinde Edemissen ist am 20. Februar von 16 bis 19.30 Uhr in der Schule in Wipshausen.