Jetzt, gut zweieinhalb Monate später, geht die Polizei davon aus, dass die Frau vermutlich nicht mehr lebt, teilt Polizeisprecher Malte Jansen auf Anfrage dieser Redaktion mit. „Wir haben alle Mittel ausgeschöpft“, berichtet er weiter. Aktuell sehen die Ermittler Jansens Angaben zufolge keinen neuen Ansatz, um die Suche nach der Vermissten wieder aufzunehmen. Die Fundsachen der Frau – im sichergestellten Auto entdeckte die Polizei auch das Mobiltelefon und ihre Handtasche – wurden inzwischen an die Familie der 60-Jährigen ausgehändigt.
Die Suche nach der Peinerin hatte viele Menschen berührt – und beschäftigt. Ende Oktober folgte eine Heerschar an Helfern dem Aufruf von Angehörigen der Frau sowie der Feuerwehr. Unter dem Motto „Wir wollen Heike suchen“ durchstöberten dann rund 350 Menschen das etwa 700 Hektar große und zum Teil sehr unübersichtliche Suchgebiet zwischen Eixe und dem Hainwald im Osten von Hämelerwald.
Die Aktion war seinerzeit sorgfältig vorbereitet und das unübersichtliche Gebiet in 13 Abschnitte unterteilt worden. Zudem wurde entlang der Bahnlinie gesucht. Die Schar der Helfer wurde damals in 14 Gruppen zu je etwa 20 Personen eingeteilt. Feuerwehrleute, die mit Funkgeräten ausgestattet waren, übernahmen die Gruppenleitung. Nicht nur aus der Stadt Peine waren Feuerwehren an der Suche beteiligt, sondern auch aus Lehrtes Ortsteil Arpke. Doch auch diese mehrstündige Aktion einen ganzen Nachmittag lang blieb ohne Erfolg.
Die Hoffnung, die Frau lebend wiederzufinden, sank mehr und mehr. Schließlich wurde die polizeiliche Suche am 7. November eingestellt. Bereits wenige Monate zuvor hatte sich im Juli 2024 eine furchtbare Tragödie in Hämelerwald abgespielt. Seinerzeit verschwand ein an Demenz erkrankter 87 Jahre alter Mann aus einer Seniorenresidenz. Auch in diesem Fall war die Anteilnahme groß. Wie von der Peinerin fehlt von ihm bis heute jede Spur.
Nach Auskunft des Bundeskriminalamtes (BKA) gelten deutschlandweit derzeit etwa 10.000 Menschen als vermisst. Die meisten davon tauchen jedoch zum Glück innerhalb eines kurzen Zeitraums wieder auf. Einige werden aber auch über viele Jahrzehnte vermisst, der Aufenthaltsort kann dann von den Ermittlern nicht festgestellt werden. Aus der Statistik des BKA geht hervor, dass mehr als zwei Drittel aller Vermissten männlichen Geschlechts sind. Etwa die Hälfte der gut 10.000 Vermissten sind Kinder und Jugendliche. Falls eine Vermisstenangelegenheit nicht aufgeklärt wird, bleibt die Personenfahndung der Polizei bis auf Widerruf bestehen. Das gilt natürlich auch für die Vermisste aus Peine. Die Frau ist 60 Jahre alt, hat eine schlanke Statur, dunkle Haare und trägt eine Brille. Wer Hinweise zu ihrem Verbleib oder zum Aufenthaltsort geben kann, sollte sich unter der Telefonnummer (0 51 71) 99 90 bei der Polizei in Peine melden.