Silberkamp erhält neue Straßendecke, Kantstraße wird ab 2027 saniert
Zustand der Straßen im Landkreis Peine untersucht – Kommunen müssen in die Infrastruktur investieren

Auf der Peiner Straße „Am Silberkamp“ gibt es Schäden und Unebenheiten.Foto: Ralf Büchler
Peine. In welchem Zustand befinden sich eigentlich die Straßen und Brücken? Der NDR und die TU Berlin haben gemeinsam einen entsprechenden Fragebogen an alle norddeutschen Kommunen verschickt. Die Auswertung liegt nun vor.In den norddeutschen Orten, die ihre Daten zur Verfügung gestellt haben, sind rund 29 Prozent der kommunalen Straßen in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand, 37 Prozent der Straßen sind mittelmäßig. Bei den Brücken befinden sich 12 Prozent in den schlechtesten Kategorien. Diese Bauwerke sind im Rahmen der Prüfung als „nicht ausreichend“ oder „ungenügend“ bewertet worden. Allein in Hamburg betrifft das zum Beispiel 76 von 696 Brückenbauwerke. Ein weiteres Drittel der Brücken im Norden ist gerade noch ausreichend gut. Wulf-Holger Arndt von der TU Berlin deutet die Daten als „dramatischen Aufruf, um in der Verkehrsinfrastruktur mehr zu investieren und ein größeres Augenmerk auf den Erhalt und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur zu legen“.„Statische Probleme an Brücken, die eine Sperrung von Bauwerken zur Folge haben, bestehen in Peine derzeit nicht“, betonte Peines Stadtsprecherin Petra Neumann auf PAZ-Anfrage. „Alle Brücken im Stadtgebiet können gefahrlos von allen Verkehrsteilnehmenden genutzt werden.“ Der Zustand der Brückenbauwerke werde außerdem anhand regelmäßiger Brückenprüfungen bewertet. Der Zustand der Brückenbauwerke bestimmt sich oftmals schlicht aus dem Alter der Bauwerke.

Folgende Durchlässe seien einfach am Ende ihrer Lebens- beziehungsweise wirtschaftlichen Nutzungsdauer angekommen und müssen deshalb ersetzt werden.

■ Die Brücke über den Pisserbach zwischen Schmedenstedt, Dungelbeck und Klein Ilsede (am Oberger Forst) wurde 2022 mit „nicht ausreichender Bauwerkszustand“ bewertet und anschließend gesperrt. Der Neubau ist für das Jahr 2025 vorgesehen.

■ Zwei Durchlässe über den Vöhrumerbach sowie an einem Wirtschaftsweg hinter der Straße „Zur Wasserburg“ in Vöhrum befinden sich in nicht ausreichendem Zustand. Hier ist der Neubau für 2026 vorgesehen.

Jährlich werden in der Stadt Peine Straßendecken saniert: Auf einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern werden die obersten vier Zentimeter des Straßenbelags erneuert.

Straßen in nicht ausreichendem Zustand sind

■ Kantstraße: Die grundhafte Erneuerung samt Versorgungsleitungen erfolgt voraussichtlich ab 2027.

■ „Am Silberkamp“: Die Deckschichtsanierung erfolgt im Frühling 2025.

Die Gemeinde Edemissen führt ein Brückenbuch, in dem sämtliche, in der Straßenbaulast der Gemeinde befindlichen Brücken verzeichnet sind, wie Oliver Völkening, stellvertretender Fachbereichsleiter für Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Edemissen, berichtet: „Darin wird nicht nach ‚schlechtem' oder ‚sehr schlechtem Zustand' kategorisiert. Alle Brücken, die für den öffentlichen Verkehr freigegeben sind, halten die erforderlichen technischen Anforderungen ein." In einigen Fällen sei die Überfahrt gewichts- oder anderweitig begrenzt. „Die Gemeinde Edemissen arbeitet nach und nach die Sanierung oder den Neubau der Brückenbauwerke unter Berücksichtigung der notwendigen Haushaltsmittel und der personellen Mitarbeiterressourcen ab“, so Völkening.

■ Zurzeit plant die Gemeinde Edemissen den Neubau der Schwarzwasserbrücke in der Gemarkung Eddesse sowie

■ im Zusammenhang mit der Flurbereinigung Erse-Aue die Brommerwegbrücke in Wipshausen. Fertiggestellt wurden zuletzt die Schwarzwasserbrücke bei Oedesse-Oelheim und

■ in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel die Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Erse entlang der L320.

Für die Gemeindestraßen hat die Gemeinde Edemissen einen Prioritätenkatalog. Dieser wurde vom Rat in eine abzuarbeitende Reihenfolge gebracht und regelmäßig neu untersucht und bewertet. „Auch die Umsetzung von Straßensanierungsmaßnahmen ist selbstverständlich abhängig von zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln und den Personalressourcen“, erklärt Oliver Völkening.

Mehrere Straßen im Lengeder Gemeindegebiet sollen innerhalb der kommenden Jahre saniert werden, was mit erheblichen Kosten verbunden ist.

■ Eine Million Euro sind für die Erneuerung des Oberger Wegs in Klein Lafferde eingeplant.

■ In 2026 soll die Straße Winkel inklusive Kanal in Barbecke saniert werden. Voraussichtlicher Kostenpunkt: insgesamt 700.000 Euro.

■ Im Jahr darauf, also 2027, stehen Bauarbeiten auf der Krugstraße in Broistedt an - veranschlagt sind hierfür 425.000 Euro.

■ Der Querweg im Lengeder Kernort sollte eigentlich erst 2031 saniert werden, wofür 235.000 Euro eingeplant sind. Aufgrund des verhältnismäßig schlechten Straßenzustands soll er jedoch vorgezogen werden.

■ Alle weiteren Sanierungen sollen entsprechend jeweils um ein Jahr nach hinten verschoben werden.

■ Dies bedeutet, dass die Nordstraße in Woltwiesche - Kostenpunkt: 380.000 Euro - voraussichtlich erst 2029 an der Reihe ist.

■ Für 2030 ist nach neuer Prioritätenliste vorgesehen, für 820.000 Euro die Bergstraße in Lengede zu erneuern.

■ Den Abschluss soll dann 2031 die Sanierung der Ostenstraße in Broi-stedt zwischen der Wolfenbütteler Straße und der Schäferstraße machen. Eingeplant sind hierfür von der Gemeindeverwaltung 250.000 Euro.

Brücken im Eigentum der Gemeinde gibt es nicht.

Die übrigen Kommunen im Peiner Land folgen in weiteren Artikeln.

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