Gummipuppe
aus Kanal gefischt
Mehrumer Feuerwehrchef reagiert umsichtig

Dieses Objekt fand Ortsbrandmeister Marco Schulte im Mittellandkanal.Foto: Feuerwehr Mehrum
Mehrum. Eine vermeintliche Wasserleiche hat dem Mehrumer Ortsbrandmeister Marco Schulte den Sonntagsspaziergang verhagelt. Als er am Nachmittag gegen 15 Uhr mit seiner Frau am Mittellandkanal unterwegs war, trieb plötzlich etwas vorbei, das wie ein menschlicher Torso aussah. Ein unbekleideter und eindeutig weiblicher Torso, genaugenommen. Als Schulte genauer hinsah, erkannte er, dass es sich um eine Gummipuppe handelte.

Die Frage „einfach treiben lassen oder handeln“ beantwortete Schulte mit einem klaren „handeln“ – denn wenn er beim flüchtigen Hinsehen eine Leiche sah, würde es anderen auch so gehen, kalkulierte der Feuerwehrchef. Um zu verhindern, dass wegen einer weggeworfenen Gummipuppe Großalarm ausgelöst wird, entschied er sich, das pikante Problem diskret zu lösen.

Über die Feuerwehr-Leitstelle beorderte Schulte seine Kollegen mit einem „stillen Alarm” zum Kanal, wo sie die Puppe unauffällig bergen sollten. Unverhoffte Hilfe bekamen die Mehrumer durch ein Paar vom Ruderverein für das „Große Freie“ aus Lehrte-Sehnde, das gerade mit seinem Ruderboot auf dem Kanal unterwegs war. Unerschrocken fischten die Ruderer den Gummikörper aus dem Wasser und überreichten ihn den Einsatzkräften zur „fachgerechten Entsorgung“, wie es im Nachhinein hieß.Immerhin zwei Fahrzeuge und
15 Feuerwehrleute waren zum Kanal ausgerückt. Wer die Puppe wo ins Wasser geworfen hatte und ob es wegen eines Defekts oder aus Produktenttäuschung geschah, bleibt unklar
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