Die Peiner kennen das nur zu gut: Auf der Höhe von Peine kam der Verkehr besonders häufig zwischen den Anschlussstellen Braunschweig-Watenbüttel und Peine-Ost zum Erliegen. In diesem Bereich verzeichnete der ADAC über das vergangene Jahr verteilt ganze 128 Staus, also im Schnitt einen an jedem dritten Tag. Wobei zu beachten ist, dass auch kleinere Staus eingerechnet wurden.
Das zeigt auch die gesamte Dauer, denn zusammengerechnet standen die Verkehrsteilnehmer lediglich 135 Stunden, die Gesamtlänge aller Blechlawinen betrug 435 Kilometer. In umgekehrter Fahrtrichtung, also zwischen Peine-Ost und Braunschweig-Watenbüttel, staute es sich über das Jahr verteilt 75 Mal, teilt die Peiner ADAC-Sprecherin Alexandra Kruse mit.
Regional betrachtet kam es ein Stück weiter östlich von Peine kurz hinter Wendeburg allerdings zu noch mehr Staus: 183 zählte der ADAC im vergangenen Jahr auf der A2 zwischen der Anschlussstelle Braunschweig-Hafen und dem Kreuz Braunschweig-Nord. Im Schnitt dauerte jeder davon aber weniger als eine Stunde, insgesamt waren es 140 Stunden bei einer Gesamtlänge von 404 Kilometern – also weniger als zwischen Braunschweig-Watenbüttel und Peine-Ost.
Viel Geduld brauchten Autofahrer auf der A2 erst jüngst bei einem Verkehrschaos zwischen der Raststätte Zweidorfer Holz bei Wendeburg und der Anschlussstelle Peine-Ost kam. Auf der Höhe von Duttenstedt geriet am Nachmittag des 28. Januar dieses Jahres ein Lastwagen in Brand. Für die Löscharbeiten musste die komplette A2 in Richtung Hannover gesperrt werden, zwischenzeitlich staute sich der Verkehr auf einer Länge von bis zu 13 Kilometern. Erst rund sieben Stunden später konnte zunächst ein Fahrstreifen wieder freigegeben werden.Am 6. Januar kam es ebenfalls zu einem Stau, acht Kilometer Länge verzeichnete die Verkehrsmanagement-Zentrale zu Spitzenzeiten. Ein Lkw war auf Höhe der Anschlussstelle Hämelerwald in Fahrtrichtung Hannover nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Dabei rammte der Lastwagen ein Auto, das sich aufgrund eines technischen Defekts auf dem Standstreifen befand. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, die A2 musste in Fahrtrichtung Hannover auf zwei Spuren gesperrt werden. Die Folge war ein mehrstündiger Stau während des morgendlichen Berufsverkehrs.
Und im vergangenen Oktober kam es innerhalb weniger Stunden zu gleich zwei Unfällen auf der A2 in Fahrtrichtung Berlin. Zwischen den Anschlussstellen Braunschweig-Watenbüttel und Braunschweig-Hafen fuhr am Morgen ein Lastwagen auf einen anderen auf, die Autobahn wurde zunächst komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich auf mehreren Kilometern bis zum Rasthof Zweidorfer Holz zurück.
Nur wenige Kilometer weiter, zwischen den Anschlussstellen Braunschweig-Hafen und Braunschweig-Nord, krachte es kurz darauf ein zweites Mal. Ein Auto fuhr auf ein weiteres auf, dieses wurde auf ein drittes Fahrzeug geschoben. Es gab mehrere Verletzte. Erneut musste die Polizei die Autobahn sperren, wodurch sich die ohnehin schon angespannte Verkehrslage erheblich verschlimmerte. Der kilometerlange Stau in Fahrtrichtung Berlin wuchs an und reichte schließlich bis hinter Peine. Schnell waren auch sämtliche Umleitungsstrecken bis zum Nachmittag überlastet.
Häufig sind allerdings ganz einfach Baustellen die Ursache für die Fahrzeugschlangen auf der A2. Da die Autobahn stark befahren ist, muss die Asphaltschicht entsprechend häufig erneuert werden. Dies geschieht im Falle von großen Baumaßnahmen jedoch immer häufiger mit sogenannten Turbo-Baustellen. Bei diesen wird zwar die gesamte Autobahn gesperrt, dafür aber sind die Arbeiten im Tag-und-Nacht-Betrieb umso schneller abgeschlossen. Auf der Autobahn herrscht während dieser Zeit entsprechend – von Baufahrzeugen abgesehen – gar kein Verkehr, auf den Umleitungsstrecken in Peine hingegen umso mehr. „Baustellen bleiben die Hauptursache für Staus. Besonders betroffen waren die Monate Mai, Juni, August, September und Oktober“, sagt Kruse.
Der längste Stau nach Dauer auf allen Bundesautobahnen ereignete sich in 2024 übrigens nicht bei Peine, aber auch auf der A2: Am 28. März kam es zwischen Königslutter und Eilsleben zu einem 20 Kilometer langen Stau, der 21 Stunden lang anhielt. Überhaupt ist auffällig, dass laut ADAC sämtliche der drei längsten Staus nach Dauer auf der A2 waren. 20 Stunden lang standen Verkehrsteilnehmer am 4. Dezember zwischen Helmstedt-West und Braunschweig-Ost, für 19 Stunden am 21. Dezember erneut zwischen Königslutter und Eilsleben.