„Ich möchte in meinem Geschäft zeigen, dass auch Einrichtungsgegenstände aus anderen Ländern eine gute Qualität haben“, sagt der gebürtige Türke mit Blick auf eine Reihe von Schlafzimmerschränken aus Echtholz.
Wobei das Geschäft keine Mitnahmemöbel hat. Vielmehr dient die rund 300 Quadratmeter große Verkaufsfläche als Showroom, in dem sich interessierte Kundinnen und Kunden Ausstellungsstücke aus den unterschiedlichen Bereichen wie Wohnzimmer, Bad, Schlaf- sowie Esszimmer anschauen können. Sollen diese dann auch in den eigenen vier Wänden Einzug halten, dauere die Lieferung aus der Türkei in der Regel etwa sechs bis acht Wochen.
„In Peine gibt es doch kaum noch Möbelgeschäfte“, begründet Kaman seine Entscheidung für die Eröffnung in der Fuhsestadt. An der Celler Straße präsentiert er nun Sofas, Badmöbel sowie Schlafzimmermodelle mit Betten, Kleiderschränken, Schminktischen sowie Nachtschränken. Zusätzlich bietet der 34-Jährige Textilien wie beispielsweise Bettwäsche, Decken und Kissen an.
Auf den ersten Blick und abgesehen von der Größe also kaum ein Unterschied zu sonstigen Einrichtungshäusern. Optisch würden sich die Möbelstücke aus seiner Heimat Kayseri in Zentralanatolien jedoch von denen aus Deutschland unterscheiden. „In der Türkei gibt es keinen dominanten Trend“, sagt Kaman. Stattdessen reiche die Stil-Palette von schlichten über elegante bis hin zu etwas „sportlicheren“ Modellen. Einige von ihnen stechen durch ihre Extravaganz hervor. Es gibt beispielsweise Sofas mit auffälligen Silberstreifen oder auch auffallenden Spiegelelementen. Doch so unterschiedlich der Geschmack einzelner Kundinnen und Kunden bei den Stilrichtungen auch ausfielen, so einig seien sie sich bei der Farbwahl. „Die meisten entscheiden sich für graue Sofas“, ergänzt er. Dafür gebe es Unterschiede bei den Stoffen. „Unsere ausländischen Kunden bevorzugen Samt, die meisten Deutschen dagegen eher den Teddystoff“, sagt der 34-Jährige.
Gemeinsam mit seiner Frau Zehra und seinen beiden Söhnen - drei und sieben Jahre alt - wohnt der 34-Jährige in der Peiner Südstadt. Er sei vor neun Jahren der Liebe wegen aus der Türkei nach Deutschland gezogen und habe im Laufe der Zeit eine neue Heimat in der Fuhsestadt gefunden. „Peine ist klein, aber fein. Man kann hier gut leben und jeder kennt sich“, fasst der Inhaber die Vorzüge seiner neuen Heimat zusammen.
Das Möbelgeschäft ist für Ramazan Kaman allerdings kein Neuland. „Ich habe schon in der Türkei in der Branche gearbeitet“, sagt er stolz. In Deutschland habe er sich allerdings schon in unterschiedlichen Bereichen ausprobiert. Angefangen bei der Gastronomie reiche das Spektrum über die Dachdeckerei bis hin zur Montage über den Personaldienstleister Autovision.
Den Weg in die Selbstständigkeit bereut der 34-Jährige jedoch keinesfalls. „Mit dem ersten Andrang in meinem eigenen Geschäft bin ich sehr zufrieden“, sagt Kaman. Das Paar vermutet, dass sich die Neueröffnung des Geschäfts nicht nur in den Freundeskreisen des Kundenstammes rumspreche, sondern auch die Werbung über die Sozialen Medien wie Instagram oder TikTok einen entscheidenden Beitrag leiste.
Zwar würde nicht jeder Besucher auch gleich etwas kaufen, doch viele kämen nach dem ersten Besuch mit den passenden Maßen zurück, um ihr Traum-Möbelstück zu bestellen. Daher plane er für den Sommer schon eine Sortimentserweiterung um Gartenmöbel und entsprechendes Zubehör.