Betrachtet man die einzelnen Ortschaften, fällt der Wahlbezirk Vechelde VI in den Blick: Hier haben nur 54,2 Prozent gewählt. Noch niedriger lag die Wahlbeteiligung jedoch in einigen Bereichen der Stadt Peine: Im Rathaus und in der Bodenstedt-Wilhelmschule lag sie bei jeweils 49,2 Prozent. Hier gab also nicht einmal jeder zweite Wahlberechtigte seine Stimme ab.
Auch in der SPD-Hochburg Landkreis Peine sind die Sozialdemokraten nicht mehr die stärkste Kraft. Sie liegen mit 26 Prozent knapp hinter der CDU (26,3 Prozent). 2021 sah das noch ganz anders aus: Da hatte die SPD 35,7 Prozent und die CDU 23 Prozent. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung bei der AfD: Sie konnte sich von 9,7 auf 20 Prozent deutlich verbessern.
Bundesweit holte die CDU die meisten Zweitstimmen, was im Kreis Peine nicht anders ist. Anders sieht es auf dem zweiten Platz aus: Während die AfD bundesweit zweitstärkste Kraft ist, so ist es in Peine die SPD, die ganz knapp hinter den Christdemokraten liegt.
Die FDP musste im Landkreis Peine mächtig Federn lassen: Nach 9,9 Prozent im Jahr 2021 stürzte sie auf nun nur noch 3,5 Prozent.
Das Wahllokal in Mödesse hat schon gegen 18.30 Uhr als erstes im Landkreis Peine eine Schnellmeldung geschickt. Hier gab es bei den Ergebnissen für die Kandidaten gleich eine Überraschung: Der bisherige Direktkandidat Hubertus Heil (SPD) liegt zwar mit 28,7 Prozent vorn, aber Marian Meyer von der CDU und Robert Preuß (AfD) liegen mit jeweils 28,2 Prozent nur knapp dahinter.
Nur wenige Minuten später meldete auch Ohlum/Rötzum das Ergebnis. In dem kleinen Ort, in dem Hubertus Heil die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hat, liegt der Sozialdemokrat mit 31,4 Prozent der Stimmen deutlich vorn.
Zunächst ging allerdings Marian Meyer in Führung. Das änderte sich gegen 19 Uhr, als erstmals Hubertus Heil vorn lag. Das sollte sich dann den ganzen Abend nicht mehr ändern - im Gegenteil: Der Sozialdemokrat hat seinen Vorsprung nach und nach ausgebaut.
In fast allen Kommunen des Landkreises liegt Hubertus Heil bei den Erststimmen vorn. Ausnahme ist die Gemeinde Wendeburg: Dort stimmten mehr Wählerinnen und Wähler (32,8 Prozent) für Marian Meyer, Heil kommt auf 31,5 Prozent. Allerdings war es bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Direktkandidaten.
Die Gemeinde, in der AfD-Kandidat Robert Preuß die meisten Wähler für sich gewinnen konnte, ist Lengede. Hier votierten 23,2 Prozent für ihn. Klar vorn liegt aber Hubertus Heil (SPD, 34,5 Prozent), gefolgt von Marian Meyer (CDU, 25,4 Prozent).
In seinem Heimatort Adenstedt hat Matthias Laue von den Freien Wählern gepunktet: Er konnte 11,2 Prozent der Wähler von sich überzeugen. Insgesamt kam er in der Gemeinde Ilsede auf drei Prozent, kreisweit machten 1,7 Prozent der Wähler ihr Kreuz hinter seinem Namen.