Eine Grafik zeigt dabei, welche Ortschaften sich in der Nähe der Starkstromleitungen befinden. Darunter: Mehrum, Equord, Schwicheldt, Hofschwicheldt, Stedum-Bekum, Klein Solschen und Gadenstedt. Außerdem sind Groß-Lafferde, Liedingen und Bodenstedt von der Leitung betroffen.
Die Tennet TSO GmbH, die den Neubau der 380-Kilovolt-Leitung zur Netzverstärkung plant, hatte als Antragsteller zwei Haupt-Planungskorridore mit Untervarianten zur raumordnerischen Prüfung an den Regionalverband gegeben: Den Nordkorridor und zwei Varianten eines Südkorridors. Die Korridore sind bei diesem Vorhaben rund 1.000 Meter breite Räume, in denen schließlich die eigentlichen Trassen, also die konkreten Stromleitungsverläufe, geplant werden.
Laut Regionalverband sei der Nordstrang nicht geeignet, da dort die mindestens 400 Meter Abstand zu geschlossenen Ortschaften nicht eingehalten werden könnten. Außerdem gebe es Konflikte mit dem Artenschutz durch Brut- und Zugvogelgebiete.
Alle Untervarianten des Südstrangs hingegen seien unter Berücksichtigung zu erfüllender Maßgaben „im Prinzip raum- und umweltverträglich“. Jedoch empfiehlt der Regionalverband ab Mehrum den direktesten Verlauf und im Bereich Solschen (Gemeinde Ilsede) die westlich des Ortes verlaufende, etwa 22 Kilometer lange Variante.
Die Empfehlung des Regionalverbands ist auch ein Ergebnis aus der Bürgerbeteiligung im Herbst 2024: Die anliegende Einwohnerschaft hatte zu Bedenken gegeben, dass bei einem Verlauf östlich von Solschen das Dorf auf der einen Seite von Windenergieanlagen und bereits bestehenden Leitungen und von der anderen Seite bei Bau dieser neuen Leitung „umzingelt“ wäre.
Bei einem Verlauf westlich von Solschen wird ein bestehendes Windenergiegebiet passiert. Hier hat die Prüfung ergeben, dass die Abstände zwischen vorhandenen Windenergieanlagen ausreichend sind, um eine Trasse bauen zu können. „Im Ergebnis kann somit dieser westlich um Solschen führende Trassenverlauf raumordnerisch empfohlen werden“, heißt es beim Regionalverband.
Die sogenannte Feintrassierung – also die finale Ausgestaltung des Leitungsverlaufs –, die dann im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens erfolgt, liege jedoch bei Tennet. „Diese Detailplanung könnte also nach der Raumverträglichkeitsprüfung in beiden Untervarianten des Südstrangs liegen“, heißt es beim Regionalverband.
Dieser vollständig im Landkreis Peine liegende Abschnitt zwischen Mehrum und Liedingen ist Teil der Netzverstärkung zwischen Landesbergen, Mehrum und Salzgitter. Dieser Ausbau ist damit Teil des Bundesbedarfsplans für den Stromnetzausbau. Die Inbetriebnahme der Leitung ist für 2031/32 vorgesehen.