In Zeiten des Klimawandels sei das Segelfliegen aktueller denn je, sagt Hitzel. „Als nahezu emissionsfreier Luftsport nutzt es die Kraft der Sonne und bietet somit eine besonders umweltfreundliche Möglichkeit, die Faszination Fliegen zu erleben.“ Während der Corona-Jahre sei die Nachfrage deutlich spürbar angestiegen, immer mehr Menschen hätten das Segelfliegen als Hobby für sich entdeckt. Ein Trend, der bis heute anhalte.
Besondere Voraussetzungen seien dafür nicht nötig, so Hitzel. Ein Fliegerarzt mache vorab einen Gesundheitscheck, um zu prüfen, ob man für einen Flugschein geeignet ist. Ist das der Fall, könne man sich für den Segelflugschein anmelden. Mindestens 30 Theoriestunden müssten absolviert werden, erklärt der Vereinsvorsitzende. Der Praxisteil umfasse mindestens 45 Starts, 50 seien es erfahrungsgemäß im Schnitt. „Bei uns im Verein dauert die Ausbildung typischerweise zwei Jahre.“
Apropos Verein: Mitglieder zahlen einen monatlichen Beitrag zwischen 26 und 34 Euro, dazu müssen jährlich 60 sogenannte Baustunden geleistet werden. Dazu zählen beispielsweise das Rasenmähen und das Säubern der vereinseigenen Flugzeuge. „Wir müssen ja schließlich alles selbst machen“, sagt Hitzel. Auf der anderen Seite habe das den Vorteil, dass der finanzielle Aufwand für Mitglieder relativ gering gehalten werden kann. Die Ausbildung mit Fluglehrer koste nichts zusätzlich, abgesehen von der Prüfungsgebühr und einem Beitrag, der pro Flugstunde bezahlt werden muss. Dieser liegt bei 18 Euro für Erwachsene und neun Euro für Schüler.
Schon mit 14 Jahren können Jugendliche in den Verein eintreten und ihren Segelflugschein machen. Neben technischem Wissen und handwerkliche Fähigkeiten ist es für junge Vereinsmitglieder sogar möglich, praktische Erfahrungen im Autofahren zu sammeln, da die Flugzeuge oftmals mit speziellen Flugplatzfahrzeugen, den sogenannten Lepos, gezogen werden - und das Autofahren sei zumindest auf dem Vereinsgelände auch denjenigen erlaubt, die noch keinen Führerschein haben.
Während der Theorieteil für den Flugschein im Winterhalbjahr immer sonntags stattfindet, ist der Praxisteil im Sommerhalbjahr dran.
Das habe einen ganz einfachen Grund, erklärt Hitzel: Für das Segelfliegen sei warme aufsteigende Luft nötig, und davon gebe es logischerweise im Sommer mehr - im Winter kämen die Flugzeuge nicht so hoch und entsprechend auch nicht so weit. Darum sei die Flugsaison immer von März bis Oktober, aktiven Flugbetrieb gibt es auf dem Flugplatz Peine-Glindbruchkippe jedes Wochenende. Zusätzlich organisiere der Verein Aktivitäten wie Fluglager, gesellige Abende und regelmäßiges Grillen. Wer möchte, kann sogar auf dem Flugplatz-Gelände übernachten - Möglichkeiten dafür gebe es, sagt der Experte.
Derzeit zählt Uhlenflug rund 100 Vereinsmitglieder, ungefähr die Hälfte davon sei aktiv, erklärt Hitzel. Acht Flugschüler machen derzeit ihren Schein, davon sind fünf Jugendliche. Wer sich fürs Fliegen interessiert, kann an an den Wochenenden auf dem Flugplatz vorbeischauen - dieser ist von der Hannoverschen Heerstraße in Telgte aus ausgeschildert.
Das Mitfliegen ist möglich, es wird lediglich eine Gastgebühr von 15 Euro fällig.
Anlässlich des 70-jährigen Vereinsbestehens plant Uhlenflug einen Tag der offenen Tür kurz nach den Sommerferien, am Samstag, 23. August. „Im Gegensatz zu den letzten Flugtagen mit externen Flugzeugen, Hubschraubern und Kunstflugvorführungen konzentrieren wir uns dieses Jahr eher auf unsere Vereinstätigkeiten, das Segel- und Motorsegelfliegen sowie die Flugausbildung bei uns. Dieser Tag der offenen Tür richtet sich also besonders an diejenigen, die schon immer selbst fliegen und Peine von oben kennenlernen wollten“, erklärt Hitzel.
Die PAZ verlost drei Starts mit einem der vereinseigenen Segelflugzeuge von Uhlenflug. Mitmachen ist ganz einfach, das Gewinnspiel auf paz-online.de läuft bis einschließlich Ostermontag, 21. April. Die Gewinnerinnen und/oder Gewinner werden benachrichtigt. Jeder Flugtermin wird individuell vereinbart, zumal das Segelfliegen auch wetterabhängig ist.Direkt zum Gewinnspiel. Einfach den QR-Code mit dem Handy scannen.