Das war passiert: Gegen 15.30 Uhr stürmten am Dienstagnachmittag zwei maskierte Männer in die Sparkassen-Filiale in der Celler Straße. Die Kriminellen bedrohten die Mitarbeitenden und Kunden mit einer Schusswaffe und drängten auf die Herausgabe der Bargeld-Bestände.
Trotz der Bedrohung gelang es den Mitarbeitenden, den stillen Alarm auszulösen. Nur wenige Minuten später traf die Polizei mit mehreren Streifenwagen am Einsatzort ein. Leider zu spät. Trotz schneller Reaktion und tatkräftiger Unterstützung durch die Kollegen von der Autobahnpolizei waren die beiden Täter bereits auf und davon.
„Die Täter sind weiter auf der Flucht“, bestätigt Polizeisprecher Malte Jansen am Tag nach dem Überfall. Sie wurden beobachtet, wie sie zunächst zu Fuß flüchteten. „Höchstwahrscheinlich sind sie dann mit einem Auto weiter geflüchtet“, vermutet er. Daher laufe weiterhin eine intensive Fahndung.
Den Angaben der Polizei zufolge gelang es den Männern, bei dem Überfall Bargeld zu erbeuten - in welcher Höhe ist bislang nicht bekannt. Nähere Details zum Tathergang will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit auch nicht preisgeben.
Noch am Dienstagnachmittag war das Fachkommissariat Forensik am Tatort im Einsatz. „Die Spurensicherung dauerte mehrere Stunden“, erklärt Jansen. Derzeit werde ausgewertet, was die Ermittler vor Ort zusammengetragen haben.
Die Aufnahmen der Überwachungskameras im Schalterraum der Sparkasse sollen ebenfalls dabei helfen, die Täter zu identifizieren. Auch Zeugenaussagen könnten entscheidend sein. „Einige Zeugen waren ja zu dem Zeitpunkt auch im Schalterraum. Die werden noch befragt“, verdeutlicht der Polizeisprecher.
Gleichzeitig macht er deutlich: „Banküberfälle sind bei uns zum Glück eine Ausnahme und ein seltenes Delikt. Bei den heutigen technischen Hilfsmitteln ist es mittlerweile eher unattraktiv für Täter geworden.“
Das Wichtigste bei dem jüngsten Fall sei aber, dass niemand körperlich verletzt wurde. Das bestätigt auch Elke Brandes, Bereichsdirektorin und Sprecherin der Sparkasse in Peine, am Tag nach dem Überfall. „Zum Glück gab es keinen Personenschaden“, sagt sie erleichtert. „Nach dem Überfall wurden die Kundinnen und Kunden und natürlich auch unsere Mitarbeitenden von speziell dafür ausgebildeten Ersthelfern psychologisch betreut.“
Die Filiale an der Celler Straße blieb am Mittwoch geschlossen, wird aber am Donnerstag ihren Betrieb wieder aufnehmen. „Sicherheit und Betreuung stehen bis dahin im Vordergrund“, sagt Brandes.
Bereits vor drei Jahren war auf die Sparkassen-Filiale an der Celler Straße ein Überfall verübt worden. Ein Mann hatte die Bank Anfang März 2022 betreten, einen 47-jährigen Bankangestellten mit einer Schusswaffe bedroht und die Herausgabe von Bargeld gefordert. Als sich dieser weigerte, verließ der Täter den Schalterraum und ergriff die Flucht.
Allerdings konnte der mutmaßliche Bankräuber wenige Tage später von einem Spezialeinsatzkommando in einer Wohnung in Hildesheim gestellt werden. Die Beweislage gegen den 19-Jährigen war so erdrückend, dass ein Ermittlungsrichter Untersuchungshaft anordnete - auch für dessen 20-jährigen mutmaßlichen Komplizen aus Kassel.
Die Polizei bittet Zeugen, die sich am Dienstagnachmittag in der Nähe der Sparkasse an der Celler Straße aufgehalten haben und verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben, sich zu melden.
Auch scheinbar nebensächliche Beobachtungen können für die Ermittlungen entscheidend sein. Hinweise nimmt die Polizei Peine unter der Telefonnummer 05171 9990 oder jede andere Dienststelle entgegen.