Eine neue Städtepartnerschaft,
zwei alte liegen derzeit auf Eis
Die Stadt Peine stellt sich neu auf, begründet eine Partnerschaft und lässt zwei bestehende künftig ruhen

Die Stadt Peine hat eine neue Städtepartnerschaft beschlossen. Zwei bestehende werden derweil auf Eis gelegt.Foto: Ralf Büchler
Peine. Die Stadt Peine hat ihre nationalen und internationalen Städtepartnerschaften auf den Prüfstand gestellt und eine Neuordnung angestoßen. Während die Partnerschaft zu Aschersleben weiterhin gepflegt wird, gibt es eine neue, vielversprechende Entwicklung mit einer rheinland-pfälzischen Stadt. Zwei bestehende Städtepartnerschaften werden dagegen auf Eis gelegt. Welche das sind und was das mit dem Weinfest zu tun hat.

Die Neuigkeit, dass Peine und Grünstadt eine Städtepartnerschaft eingehen wollen, sorgt für Aufsehen und Vorfreude. Der Rat der Stadt Peine hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die ersten Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

Dieser Entschluss ist nicht nur ein formaler Akt, sondern beruht auf jahrzehntelangen freundschaftlichen Beziehungen. Bereits seit dem 13. Februar 2003 pflegt Peine mit Grünstadt und dem dortigen Ortsteil Asselheim eine enge Freundschaft. Der damalige Peiner Bürgermeister Udo Willenbücher und der 1. Beigeordnete Adam Vogel unterzeichneten einen Freundschaftsvertrag, der die Grundlage für zahlreiche zukünftige Begegnungen zwischen den beiden Städten bilden sollte.

Matthias Wehrmeyer von der SPD-Ortsgruppe Peine, betont: „Grünstadt ist ein wunderbarer Partner für Peine. Diese Partnerschaft hat viel Potenzial und wir freuen uns darauf, sie auf einer offiziellen Ebene weiter auszubauen.“

Der Ursprung der neuen Partnerschaft beruht auf privaten Kontakten. So besucht man sich gegenseitig zum Weinfest und der Spielmannszug des TSV Bildung nimmt am Peiner Freischießen teil. „Die Beziehungen sind stark gewachsen und von beiden Seiten sehr motiviert“, so Wehrmeyer weiter.

Nun geht es darum, mit Gesprächen vor Ort und Abschluss eines offiziellen Vertrages die nächsten Schritte zu tun. Dafür hat der Rat ein Budget von 20.000 Euro bereitgestellt.

Peine bleibt weiterhin mit einigen anderen Städten verbunden, auch wenn sich die Dynamik dieser Partnerschaften verändern wird. Eine enge Beziehung pflegt Peine zu Aschersleben, einer historischen Stadt in Sachsen-Anhalt. Diese Partnerschaft, die nach der Wiedervereinigung offiziell besiegelt wurde, läuft nach wie vor gut. Besonders Vereine und Bürgerinnen und Bürger beider Städte pflegen intensive Kontakte.

Die Partnerschaft mit Heywood in Großbritannien, die bereits seit 1967 besteht, wird dagegen „auf Eis gelegt“. Die Eingemeindung von Heywood in das Rochdale Metropolitan Borough und der damit einhergehende jährliche Wechsel des Bürgermeisters haben die Partnerschaft erschwert.

Matthias Wehrmeyer erklärt: „Der Kontakt zu Heywood ist seit Jahren eher ruhiger geworden und viele der ehemals sehr aktiven Netzwerker sind mittlerweile über 80 Jahre alt.“ Daher wurde beschlossen, die Partnerschaft ruhen zu lassen, ohne sie offiziell zu beenden.

Neben der Partnerschaft zu Heywood gibt es auch die Partnerschaft zu Tripolis in Griechenland, die aktuell ebenfalls ruht. Obwohl diese Partnerschaft zu Beginn vielversprechend war, hat sie nach 2016 stark an Bedeutung verloren.

Doch was bedeutet das für diese Städtepartnerschaften genau? „Wir werde die Schilder nicht abmontieren, aber die Kontakte sind praktisch erloschen. Wir beobachten die Situation, aber derzeit gibt es keine Aktivitäten“, so Wehrmeyer.

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