Die Verkehrsunfallstatistik des Polizeikommissariats Peine für das Jahr 2024 wurde jetzt von der Leiterin Julia Semper, dem Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, Stefan Rinke, und der Sachbearbeiterin für Verkehrsangelegenheiten, Wiebke Luttkus, vorgestellt.
„Wie beim Landestrend sank auch in Peine die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um 6,5 Prozent auf 2.688 Unfälle. Dieser Wert ist historisch niedrig“, betont Polizeioberrätin Semper.
Eine überaus positive Entwicklung habe es bei den Verkehrsunfällen mit schweren Folgen, also mit Schwerverletzten und/oder Getöteten, gegeben. Hier ist der Wert im Vergleich zum Vorjahr um fast 28 Prozent gesunken. Konkret heißt das, dass die Zahl der Schwerverletzten von 69 auf 50 zurückgegangen ist. Im Straßenverkehr getötet wurden drei Personen. Im Vorjahr waren es sechs.
„Insgesamt verunglückten in unserem Zuständigkeitsbereich 500 Personen im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen. Die allermeisten davon wurden glücklicherweise nur leicht verletzt“, fasst Polizeihauptkommissar Rinke zusammen. Um 40 Prozent auf 36 gesunken ist die Anzahl der Baumunfälle, mit denen ein hohes Risiko für schwere Verletzungen einhergeht.
Die Polizei kann zwei Risikogruppen ausmachen: Zum einen sind das die besonders jungen Verkehrsteilnehmer, zum anderen die Senioren ab 65 Jahren. Die 18- bis 24-Jährigen waren an 15,9 Prozent aller 2024 registrierten Unfälle beteiligt, bei den Senioren liegt diese Zahl bei 17 Prozent.
Von insgesamt 53 schwer verletzten und getöteten Personen gehörten neun zu den 18- bis 24-Jährigen (17 Prozent). Zehn sind der Gruppe der Senioren über 65 zuzuordnen (19 Prozent).
„Damit bestätigen sich zwei der drei Risikogruppen, die im Rahmen der Verkehrssicherheit regelmäßig im Fokus stehen“, heißt es. Die dritte Gruppe sind die Kinder. Der Grund: Sie verfügen noch nicht oder nicht mehr über die erforderliche Sicherheit beziehungsweise Erfahrung. Bei den jungen Erwachsenen komme ein risikobereiteres Verhalten als mögliche Ursache hinzu.
Konstant geblieben ist die Anzahl der Unfälle mit Radfahrenden. „Allerdings hat sich hier die positive Entwicklung des Jahres 2023 im Bereich der Schwerverletzten leider nicht fortgesetzt“, bedauern die Polizisten. Radler waren insgesamt an 137 Unfällen beteiligt. Schwer verletzt wurden 13 Personen. 2023 waren es sieben.
Unfallursachen bei den Ereignissen, bei denen Menschen schwer verletzt oder getötet wurden, sind häufig „alte Bekannte“: Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtverstöße, eine zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit und die Beeinflussung durch Alkohol.
Betrachtet man das gesamte Unfallgeschehen, fällt laut Polizei einmal mehr auf, dass die Anzahl der Vorfälle, die unter Alkoholeinfluss verursacht wurden, wiederum gestiegen sei. Fast jede Woche habe es einen Fall gegeben.
Die Peiner Polizei bleibe am Ball, verspricht die Polizeichefin. „Drei Getötete im Straßenverkehr sind zwar weniger als in den Vorjahren, aber immer noch drei zu viel“, mahnt Semper. Im Schnitt würden jeden Tag mehr als sieben Verkehrsunfälle aufgenommen, fast jede Woche werde ein Mensch in der Stadt oder im Landkreis Peine schwer verletzt.
„Wir werden also auch weiterhin durch Kontrollen und Geschwindigkeitsmessungen, insbesondere aber auch durch Aufklärung und Prävention, dafür sorgen, dass wir mehr Rücksicht und Bewusstsein für die Gefahren auf die Straßen bekommen“, blickt sie voraus. Aber sie hat auch einen wichtigen Appell an die Verkehrsteilnehmer: „Um wirklich keine Unfälle mit schweren Folgen mehr zu haben, müssen alle mithelfen!“