„Alle Kinder im Landkreis Peine werden beim Aufwachsen durch niedrigschwellige Zugänge und abgestimmte Übergänge begleitet und entwickeln sich sozial, emotional und körperlich gesund“ - so wird das Leitziel der Präventionsketten definiert. Dabei arbeitet das maßgeblich verantwortliche Jugendamt anlassbezogen mit unterschiedlichen Netzwerken und Kooperationspartnern zusammen. So arbeiten die Präventionsketten und die Kitafachberatung des Landkreises Peine seit 2022 eng in übergreifenden Themen, wie zum Beispiel Arbeitsgemeinschaften, Projekten zum Übergang Kita-Grundschule, Fachtagen und Schulungsangeboten zusammen. Durch die intensive Zusammenarbeit ergibt sich ein umfassender Blick auf den Bedarf der Kinder vom Elementarbereich der Krippen und Kitas bis zum zehnten Lebensjahr, sowie der Bedarf der Familien und der Fachkräfte von Kita und Grundschule.
Der Übergang von der Kita zur Grundschule ist auch ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Zuerst startete an der Wallschule Sally Perel und der Fröbelschule in der Stadt Peine vor zwei Jahren das Projekt „Willkommens-Buch Schule“. Erst- und Zweitklässler fotografierten für zukünftige Schüler und Schülerinnen ihre Schule und stellten sie so vor. Die Fotos der Tagesabläufe, der Räume und von wichtigen Personen wurden mit einfachen Texten versehen und als Pappbilderbuch gedruckt. Die zukünftigen Schulkinder konnten es zusammen ansehen, Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede entdecken. Sie konnten Wünsche und Befürchtungen geäußert und Fragen gestellt werden. „Peiner Kitakinder erhalten durch die Bücher die Möglichkeit, schon frühzeitig und selbstbestimmt viel über ihre zukünftige Schule zu erfahren“, sagte Kreissprecher Fabian Laaß zu Beginn des Projekts. Die Präventionsketten unterstützen auch die Eingewöhnung von Kindern in Krippe und Kita - und das seit 2022. Hier soll der Übergang der familiären Betreuung in eine Kita möglichst sanft und bindungsorientiert verlaufen. Im Eingewöhnungsverlauf arbeiten pädagogische Fachkräfte, Eltern und Kind eng zusammen. Gefühle, Erwartungen, Bedenken werden kommuniziert. Feine Signale des Kindes werden wahrnehmend beobachtet, mit der Familie kommuniziert und der Eingewöhnungsverlauf entsprechend abgestimmt. Dies führt dazu, dass Kinder emotional gestärkt den Übergang bewältigen und gut in der Kita ankommen.
Die Bewerbung zum Deutschen Kita Preis in die Kategorie „Bündnisse“ ist von den Jugendamtsmitarbeiterinnen Christine Peukert (Kitafachberatung) und Elisa Behrens (Präventionsketten) abgeschickt worden. Zu dem Bewerberprojekt gehört auch die „AG Schnittstellen gestalten“, die sich aus Kitas, Grundschulen, kinder- und jugendärztlichem Dienst, Frühförderung, Regionales Beratungs- und Unterstützungszentren Inklusive Schule (RZI), Erziehungsberatungsstelle und Kitafachberatung des Landkreises Peine und der Praxisberatung der Stadt Peine zusammensetzt. Bei der Bewerbung musste eine Checkliste mit Aussagen durchgegangen werden, um herauszufinden, ob die Voraussetzungen für den Preis erfüllt werden. Abgehakt werden konnte unter anderem: Sie setzten sich für gute frühe Bildung und Betreuung bei Ihnen vor Ort ein. Sie arbeiten mit zwei oder mehr Partner*innen zusammen. Sie verfolgen alle dieselbe Vision oder haben sogar ein gemeinsames Leitbild.
Mitarbeitende der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie Fachleute des Instituts für Bildung, Forschung und Entwicklung „Welt:Stadt:Quartier“ hatte die Bewerbungen in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung“ ausgewertet. Die ausgewählten Nominierten werden demnächst von Experten in Telefoninterviews zu der Qualität ihrer Arbeit befragt. Bis Ende Juni sollen die Finalisten feststehen. Die Erstplatzierten jeder Kategorie dürfen sich dann über ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro freuen. Für die Zweitplatzierten gibt es 15.000 Euro, für die Drittplatzierten immerhin noch 10.000 Euro. Eine Anerkennung von 1.000 Euro geht an alle Finalisten. Gespannt dürfen die Akteure der Präventionsketten Peine jetzt bis zur Verkündung der Preisträger im November warten.