„Exzessiver Medienkonsum“: Experte gibt Tipps
Sozialpädagoge Florian Kregel sprach im „Schwan“ über digitale Gefahren für Kinder und Jugendliche

Der Braunschweiger Sozialpädagoge Florian Kregel sprach über zu hohen Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen.Foto: Eckhard Bruns
Peine. Eine spannende Veranstaltung zum Thema „Exzessiver Medienkonsum“ hat im „Schwan“ in Peine stattgefunden. Der Sozialpädagoge Florian Kregel von der Jugend- und Drogenberatung Braunschweig (Drobs) des Paritätischen Braunschweig hat vor zahlreichen interessierten Zuhörern deutlich gemacht, welche Gefahren entstehen, wenn Kinder und Jugendliche sich stundenlang mit digitalen Medien wie Smartphone, Tablet oder Spielekonsolen beschäftigen. Kregel ist Experte bei der Beratung zu Problemen im Umgang mit digitalen Medien. „Das Angebot der digitalen Medien ist sehr vielfältig, schnelllebig und immer verfügbar“, hob der Experte hervor. Besonders Kinder und Jugendliche seien von den scheinbar endlosen Möglichkeiten der Nutzung von Smartphone, Tablet und Spielekonsole fasziniert. Dies führe oft dazu, dass sich (Groß)Eltern Gedanken über den zum Teil exzessiven Konsum machen und eine Abhängigkeit befürchten.

Nicht ohne Grund, denn zur Nutzung des digitalen Angebots gehörten nicht nur harmlose Online-Video-Spiele oder E-Sports. Auch Streaming-Dienste wie zum Beispiel Netflix mit einem breitgefächerten und kaum überschaubaren Angebot, soziale Medien mit ungeahnten Vernetzungsmöglichkeiten, Pornografie-Seiten oder Online-Glücksspiele. Von Online-Shopping-Kanälen, die täglich mit neuen Angeboten und Rabattmöglichkeiten locken und somit eine Kaufsucht auslösen können, gehe eine weitere Gefahr aus, warnte Kregel.

„Gefährlich können auch manipulierte Inhalte in den sozialen Medien, die sogenannten Fake News, werden“, machte der Sozialpädagoge deutlich. In Bezug auf Kinder und Jugendliche bleibe es wichtig, die Nutzungsgrenzen gemeinsam abzustimmen und dem persönlichen Entwicklungsstand regelmäßig anzupassen. Kregel gab den Anwesenden mit auf den Weg, den Kindern und Jugendlichen gegenüber aufrichtiges Interesse zu zeigen und deren Mediennutzung zu hinterfragen. Außerdem sei es wichtig, Alternativen anzubieten und darauf zu achten, dass von übermäßigem Medienkonsum Betroffene weiterhin ihren übrigen Aktivitäten und Hobbys nachgehen.

Organisiert hatte den Vortrag innerhalb der Reihe „Digitale Welten” das Netzwerk Medien im Landkreis Peine in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendschutz - aufgrund der Aktualität der Entwicklung nicht zum ersten Mal.

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