Foto-Fahndung der Polizei Peine: Vielversprechende Hinweise sind schon da
Wer hat versucht, in ein Wohnhaus an der Glogauer Straße einzubrechen?

Mit diesen Fotos sucht die Polizei nach einer Frau und einem Mann, die in Peine versucht haben sollen, in ein Haus einzubrechen.Foto: Polizei Peine
Peine. Wer hat da versucht, in ein Wohnhaus an der Glogauer Straße in Peine einzubrechen? Die Polizei könnte nach dem jüngsten Zeugenaufruf mit Fahndungsfotos von zwei Verdächtigen einen wichtigen Schritt vorangekommen sein. „Uns liegen vielversprechende Hinweise vor, die nun ausgewertet werden“, sagt Polizei-Sprecher Matthias Pintak. Doch warum wurden die Bilder erst drei Monate nach der Tat veröffentlicht?

Auf den Bildern war ein Mann in dunkelblauer Steppjacke, schwarzer Hose und mit grauer Mütze zu sehen. Er trug einen auffälligen Finger-Verband. Eine weitere Aufnahme zeigt eine Frau mit weißer Jacke und krausem Haar. Dem Täterduo wird vorgeworfen, Steine auf mehrere Fensterscheiben geworfen zu haben, um in das Haus einer Familie in der Glogauer Straße einzubrechen. Das Duo wurde dabei gefilmt.

Ins Haus gelangen die Täter nicht, richteten allerdings einen Sachschaden von mindestens 3.000 Euro an. Der Vorfall ereignete sich bereits am 2. März, dass die Polizei erst mehr als drei ­Monate später mit Bildern nach den Tätern fahndet, wunderte viele Leser der Peiner Allgemeinen Zeitung. „15,5 Wochen – da ist Luft nach oben.“ Oder: „Die sind längst über alle Berge“, ­lauteten Kommentare. „Ich kann die Leute verstehen“, erklärt ­Polizei-Sprecher Matthias ­Pintak, doch es gäbe rechtliche Hürden. Die Polizei dürfe eine Öffentlichkeitsfahndung mit Fotos in der Regel erst dann ­beantragen, wenn alle anderen Ermittlungsansätze sie nicht weiterbringen.

Zunächst heißt es, die Fotos selbst auszuwerten, Zeugen zu finden und zu befragen. Bringt das alles nichts, kann ein Antrag beim zuständigen Gericht auf Öffentlichkeitsfahndung gestellt werden, ein Richter muss das absegnen. Staatsanwaltschaften betonen aber auch: Je schwerer ein Delikt, desto schneller gibt es eine Öffentlichkeitsfahndung. Bei einem Tötungsdelikt oder einer Bedrohungslage kann die Fahndung auch schon wenige Stunden später öffentlich sein.

Die Fotos vom Einbruchsversuch aus der Glogauer Straße in Peine stammen übrigens von einer privaten Überwachungskamera. Die Polizei stellt fest, dass immer häufiger Privatpersonen auf eigene Faust Aufnahmen von verdächtigen Personen in den sozialen Medien im Internet veröffentlichen. „Davon raten wir dringend ab“, betont ­Pintak, denn das Teilen von Fotos und Videos ist ebenfalls strafbar, weil es sich um einen Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte der Aufgenommen handelt.

Und manchmal werden Gezeigte auch fälschlicherweise beschuldigt. „Ich kann mich zum Beispiel an einen Fall erinnern, auf dem der Fahrer mit seinem weißen Transporter und das dazugehörige Kennzeichen hochgeladen wurden“, verdeutlicht Pintak. Die Aufnahmen in Strafsachen sollten daher nur der Polizei übermittelt werden.

■ Hinweise zu den Tätern aus Peine nimmt die Polizei Salzgitter weiter unter Telefon (05341) 18970 entgegen.

Druckansicht