Moderatorin Melanie Stallmann startete mit dem Wortspiel „Schoko Laden Haus“ in den Talkabend und lies Torsten Mecklenburg, Prokurist und Leiter Einkauf und Vertrieb Rausch, erklären, was es mit dieser Kombination auf sich hat und welche Perspektive sie bietet. „Ein Drittel unserer jährlich 150.000 Gäste laden bereits parallel ihr Auto“, berichtete Mecklenburg. Durch den Ladepark habe sich der Umsatz des Kerngeschäfts Schokolade nahezu verdoppelt.
Während sich E-Auto-Fahrer an anderen etablierten Ladesäulen entlang der Autobahn mit Kaffee aus dem Automaten begnügen müssten, biete das Schokoladenhaus einen Erlebniseinkauf und das Café qualitativ hochwertige Torten – ein Businessmodell, das Technikfreunde und Genussmenschen gleichermaßen begeistere.
Das spreche sich bei Ladesäulenanbietern herum – „sie stehen bei uns Schlange.“ Die aktuell 44 Ladesäulen sollen demnächst auf über 50 aufgestockt werden. Denn: „Wir machen gerne Stufenpläne“, sagte Mecklenburg. Rausch-Mitarbeitende sowie Gäste des Unternehmens und Schokoladenhauses nutzen gleichermaßen die Lademöglichkeiten.
E-Transporter sind mehr als ein Trend – sie sind ein smartes, wirtschaftliches und zukunftssicheres „Werkzeug“ für Unternehmen und Handwerksbetriebe, die weiterdenken wollen. Wer Waren, Handwerk oder Dienstleistungen mit mehreren Einsätzen täglich in der Region mobil macht, sollte nicht nur an PS denken, sondern auch an Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit – Argumente, die nach dem Talk noch für Gesprächsstoff sorgten.
Manuel Büttner, Teamleiter Mercedes und Maxus Transporter und Nutzfahrzeuge beim Autohaus Rossier, machte die Stromer-Vorteile am Beispiel eines E-Großraumtaxis mit 300 Kilometern Reichweite deutlich: „Nach drei Jahren waren 160.000 Kilometer gefahren und der Akku-Test belegte immer noch 98 Prozent Kapazität.“ An Ladestationen habe das Fahrzeug zwischen 70 und 100 Kilowatt Leistung aufgenommen – mit wachsender Ladeinfrastruktur und damit auch Schnelllademöglichkeiten werde die „Reichweitenangst“ zur Fußnote.
Firmen, die auf E-Transporter umsteigen, könnten langfristig ihre Betriebskosten senken, bemerkte Büttner. Denn sie bräuchten keinen Ölwechsel, benötigten weniger Verschleißteile und profitierten von niedrigeren Wartungskosten sowie Steuervorteilen. Die meisten Firmenfahrten seien planbar und regional begrenzt. Tagsüber unterwegs, abends an der Firmenstation laden – einfacher gehe es kaum.
Reichweiten steigen, Ladezeiten sinken und neue E-Modelle rollen im Jahrestakt vom Band. Büttner informierte, dass die Weiterentwicklung der E-Fahrzeuge etwa alle zwei Jahre für eine Verdoppelung der Reichweite sorge. Folglich verdoppelten sich auch die E-Fahrzeugzulassungen.
Also alles Pluspunkte, um einen E-Transporter kaufen? Leasing schone die Bilanz, halte Kapital frei und sorge für planbare Monatsraten, ist Lars Gappenberger von der Deutschen Leasing mit Blick auf die Finanzierung überzeugt. Man bleibe stets auf dem neuesten Stand, ohne sich langfristig an ein Fahrzeug zu binden. Das biete besonders Kleinunternehmern oder Start-ups echte Vorteile.
Der Finanzierungsexperte machte auch deutlich, dass ein Gebrauchtwagenmarkt bei E-Fahrzeugen aktuell noch nicht existiere. Seine Leasingerfahrung: Im E-Bereich seien Fahrzeuge des Wolfsburger Automobilherstellers mit „Abstand die Nummer Eins“. Gappenberger bemerkte: „Das Gros der neu zugelassenen E-Fahrzeuge ist geleast.“ Sogar Bauunternehmen setzten auf E-Schwerlastenkräne – ein Trend, der sich künftig fortsetzen werde.
Und: Der Außendienst ist das Gesicht eines Unternehmens auf der Straße. Ob bei Kundenbesuchen, Servicefahrten oder Beratungstouren – wer mit dem E-Auto vorfährt, punkte beim Kunden und der Firmenbilanz, komme sauberer an - und mit einem besseren Gefühl für Umwelt, Budget und Marke.
Die EU will Neuzulassungen von Verbrennern ab 2035 verbieten. Wer jetzt umstelle, ist vorbereitet, argumentierte Gappenberger. Leasing, Flottenlösungen und flexible Mobilitätskonzepte machten den Einstieg einfach und risikoarm.