Peine: Mehr Arbeitslose
als vor einem Jahr
Anstieg von 5,7 Prozent – Betriebe suchen noch dringend nach Auszubildenden

Ein Mann geht in den Wartebereich für den Antragsservice Arbeitslosengeld. Foto: Sebastian Gollnow
Kreis Peine. Der Arbeitsmarkt im Landkreis Peine hat im Juni eine gemischte Entwicklung gezeigt. Während die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, bleibt die monatliche Entwicklung stabil und wird maßgeblich durch saisonale Einflüsse beeinflusst. Dazu zählen Ferienzeit, Betriebsferien sowie das Ende von Ausbildungs- und Schulzeiten.

Trotz dieser saisonalen Schwankungen biete die aktuelle Zeit eine gute Gelegenheit für Menschen, sich beruflich neu zu orientieren, sagt Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit ­Hildesheim, die auch für Peine zuständig ist. „Gerade jetzt lohnt es sich, nach neuen beruflichen Perspektiven zu schauen – sei es durch einen Jobwechsel, eine Weiterbildung oder den Einstieg  in eine Ausbildung“, sagt Beger.

Im Landkreis Peine waren im ­Juni insgesamt 4.511 Menschen arbeitslos gemeldet, 40 mehr als im Vormonat und 199 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,9 Prozent, was im Vergleich zum Vormonat unverändert ist, im Vergleich zum Vorjahr jedoch einen leichten Anstieg von 5,7 Prozent bedeutet. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) waren 1.486 Personen arbeitslos, was sechs weniger als im Vormonat, aber 214 mehr als im Vorjahr sind. Im SGB II (Jobcenter) waren 3.025 Menschen registriert, 46 mehr als im Vormonat, aber 15 weniger als im Vorjahr. Insgesamt betreut das Jobcenter 67 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis.

Die Zahl der Neu- und Wiedereingliederungen zeigt, dass sich im vergangenen Monat 740 Personen arbeitslos gemeldet haben, davon 256 direkt aus Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 700 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 196 davon durch eine neue Erwerbstätigkeit. Ein Blick auf den Bereich der Berufsausbildung zeigt: Seit Oktober 2024 haben sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Hildesheim 2.228 Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsstellen gemeldet – ein Rückgang um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig wurden 1.953 freie Ausbildungsstellen gemeldet, was eine Steigerung um 1,8 Prozent bedeutet.

Aktuell sind noch 1.199 Jugend­liche gemeldet, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, eine Zunahme um 20,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der Herausforderungen bei der Ausbildungsplatzsuche sind bei der Agentur für Arbeit Hildesheim mehr Ausbildungsangebote registriert als im Vorjahr – insgesamt 977, ein Plus von 3,6 Prozent. Viele Unternehmen suchen noch dringend nach Auszubildenden, insbesondere in Berufen wie Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, Verkäufer/Verkäuferin, Fachkräfte für Lager­logistik, Verwaltungsfachangestellte und Medizinische Fachangestellte.

Beger appelliert an alle Jugendlichen: „Wer noch keinen Ausbildungsplatz hat, sollte ­unbedingt das umfassende Beratungsangebot der Berufsberatung nutzen. Unser Team unterstützt professionell – persönlich vor Ort, telefonisch oder per ­Videochat.“ Trotz der aktuellen Herausforderungen biete der Arbeitsmarkt im Landkreis ­Peine somit weiterhin Chancen für junge Menschen und alle, die sich beruflich neu orien tieren möchten.

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