In Betrieb genommen wurde das alte Krankenhaus 1971, also vor mehr als 50 Jahren. Gerechnet wird mit einem Baubeginn in 2027 – und gehofft auf eine Fertigstellung in 2032. Entstehen soll das neue Klinikum von der Virchowstraße aus gesehen direkt vor dem alten. „Derzeit werden die baufachlichen Antragsunterlagen erarbeitet“, erklärt Klinikum-Sprecherin Sarah Weil-Pütsch. Beinhalten würden die Unterlagen zum Beispiel die Antragsformulierung mit Kostenprognose. Denn an den Baukosten werde bis Dezember noch intensiv gearbeitet, sodass im Anschluss der Förderantrag dem Land übergeben werden soll. Wird dieser bewilligt, müsste der Landkreis nicht allein die Kosten in Millionenhöhe stemmen, sondern könnte einen Teil durch Fördergelder finanzieren.
Errichtet werden soll das Baufeld genau gesagt im nördlichen Bereich vor dem jetzigen Krankenhaus: „Dort, wo sich im Moment der Hubschrauber-Landeplatz und die kleineren Gebäude befinden“, beschreibt Weil-Pütsch. Ebenso ist dort der Parkplatz, dieser soll – wie der Hubschrauber-Landeplatz – vor Baubeginn verlegt werden.
Ein Knackpunkt sind die Baustoffe im alten Gebäude, das nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen werden soll: „In den 1970er Jahren wurden zum Teil einige Baustoffe verwendet, die wir heute als gesundheitsgefährdend einstufen würden“, sagt Weil-Pütsch. Als Beispiel nennt sie die Asbestbelastung in Teilen der Fassade. Für den aktuellen Betrieb stelle das kein Problem dar. „Diese Teile müssen aber fachgerecht rückgebaut und dann entsprechend verpackt entsorgt werden“, schildert die Sprecherin.
Daher werde eine Spezialfirma den Rückbau des gesamten Gebäudes übernehmen. Die einzelnen Bestandteile würden dann sortiert und recycelt. Voraussichtlich werde der Bodenaushub für den Neubau größtenteils für das Verfüllen der Grube nach dem Abriss verwendet – es werde also auch direkt vor Ort recycelt.
Damit mit den Bauarbeiten überhaupt begonnen werden kann, müssen erst einige alte Gebäude weichen, die auf dem entsprechenden Areal stehen. Dabei handelt es sich um die sogenannten Ärztehäuser neben dem Parkplatz, in denen bis vor einiger Zeit unter anderem der Wohlfahrtsverband Der Paritätische seine Räume hatte, ehe er an die Werderstraße umgezogen ist. Daneben soll der Hubschrauber-Landeplatz als Erstes abgerissen werden.
Stehen bleiben sollen hingegen – zumindest vorerst – die drei alten Türme nordöstlich des alten Klinikums. In diesen befindet sich Wohnräume für Pflegekräfte sowie ein großer Teil der Berufsfachschule Pflege. Beides soll in den Neubau integriert werden – doch bis das so weit ist, werden noch einige Jahre ins Land ziehen. Da auch an den Türmen der Zahn der Zeit genagt hat, sollen sie voraussichtlich noch einmal renoviert werden, ehe – wahrscheinlich erst 2034 – der Abriss ansteht.
Ein Bauprojekt sei immer mit einer gewissen Lärmentwicklung verbunden, sagt Weil-Pütsch. „Wir versuchen, den Baustellenverkehr schnell auf unser Grundstück zu leiten.“ Sowohl die Patienten als auch die Mitarbeitenden des Klinikums und die Anwohner sollen vor Baubeginn informiert werden. Ebenso soll es die Möglichkeit geben, über den Baufortschritt zu sprechen und bei Bedarf entsprechende Anlaufstellen für Fragen und Probleme zu errichten.
„Selbstverständlich werden wir im Rahmen der Lärmschutzauflagen auch Maßnahmen zur Lärmreduzierung ergreifen“, betont die Sprecherin.
Abgewickelt werden soll der Baustellenverkehr über die B444 (Ilseder Straße). Bei gegebenenfalls notwendigen Schwertransporten müsste das im Einzelfall mit den Behörden abgestimmt werden.