Wir haben nachgefragt bei den Freibädern im Landkreis Peine. Die Antworten zeigen: Es gibt keine Einheitslösung, aber viele gute Ansätze.
Petra Kawaletz, Sprecherin der Stadtwerke Peine, sieht Sicherheit als zentrale Aufgabe. „Das Wohlbefinden unserer Gäste und Mitarbeitenden hat höchste Priorität“, sagt sie. Deshalb setzt das P3-Freibad auf ein ganzes Bündel an Maßnahmen: Mehr Personal in der Aufsicht, Zugangskontrollen zur Vermeidung von Überfüllung und eine klare, durchgesetzte Haus- und Badeordnung.
An stark frequentierten Tagen kommt zusätzlich ein Sicherheitsdienst zum Einsatz. Bei schwerwiegenden Vorfällen wird konsequent die Polizei gerufen. Doch in den meisten Fällen reichen Deeskalation und Präsenz: „Unsere Mitarbeitenden versuchen, aufkommende Aggressionen frühzeitig zu entschärfen.“ Zwar sei ein leichter Anstieg respektlosen Verhaltens spürbar, doch gravierende Vorfälle blieben die Ausnahme.
Andreas Rond vom Auebad in Wendeburg setzt ebenfalls auf Prävention, allerdings mit ganz anderen Voraussetzungen: „Hier kennt noch jeder jeden“, entgegnet er. Bei nur drei kleineren Vorfällen in zwei Jahren ist die Lage im Auebad vergleichsweise ruhig. Sicherheitspersonal? Noch nicht nötig. Stattdessen wurden Mitarbeitende geschult. Deeskalationslehrgänge sind hier Standard.
Auch strukturell wurde in Wendeburg nachgerüstet. Eine angepasste Hausordnung und Videoüberwachung außerhalb des Beckens sorgen für Überblick, ohne die Privatsphäre zu verletzen. Das Motto lautet: aufmerksam sein, aber nicht überregulieren.
Wie viel ein gutes Miteinander ausmachen kann, zeigt das Freibad am Bolzberg in Ilsede. Badleiter Jens Fenske beschreibt das Freibad fast liebevoll als „eine große Familie“. Gewalt oder Eskalationen? „Kommt sehr selten vor.“ Die Atmosphäre sei familiär, die Regeln klar. Wer übertreibt, wird verwarnt - bis hin zum Saisonbadeverbot, wenn nötig.
Der Schlüssel liegt für Fenske im Teamgeist: „Alle arbeiten Hand in Hand – diese Ruhe überträgt sich auch auf die Gäste.“ Das hat sich herumgesprochen: Immer mehr junge Familien zieht es in das vom Land Niedersachsen als besonders kinderfreundlich ausgezeichnete Bad. „Wir tun viel, damit das so bleibt.“