Schwarz verkohlt ragen die Dachbalken in den blauen Himmel, rund um das Gebäude ist rot-weißes Flatterband gespannt. Die Polizei hat das Brandhaus beschlagnahmt. Die Ermittlungen sind angelaufen, ein Gutachter soll das Gebäude inspizieren und Aufschluss über die Brandursache geben. Wann die Ergebnisse vorliegen, ist derzeit unklar. Die Schadenshöhe wird auf eine mindestens niedrige sechsstellige Höhe geschätzt.
Schon seit Jahren steht das Haus leer, die Feuerwehr habe es zu Übungszwecken genutzt, sagt Stederdorfs Ortsbürgermeister Holger Hahn (SPD). Ursprünglich sollte das Haus nach dem Auszug der letzten Mieter für einen Seniorenheim-Neubau auf dem dahinter liegenden Feld abgerissen werden, bestätigt er gegenüber der PAZ. An der Stelle des Wohnhauses sollten Zufahrt und Parkplätze für die Anlage entstehen. Allerdings würden diese Pläne derzeit nicht weiterverfolgt, da der Investor abgesprungen sei. Ein neuer Investor sei bislang nicht gefunden worden. Eigentümer des Hauses ist Henning Klußmann. Er wollte sich auf PAZ-Anfrage jedoch nicht zu dem Brandgeschehen äußern.
Das Feuer in dem Einfamilienhaus war gegen 3.30 Uhr gemeldet worden. Nachbarn hatten Brandgeräusche wahrgenommen und die Rettungskräfte alarmiert. Die Peiner Feuerwehren rückten mit einem Großaufgebot aus. Innerhalb kürzester Zeit stand das Gebäude in Vollbrand. Da das Haus unbewohnt war, konzentrierten sich die Feuerwehrkräfte darauf, ein weiteres Ausbreiten der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern.
Als problematisch stellte sich der Einsatz der Drehleiter heraus: Sie versagte plötzlich ihren Dienst. Inzwischen steht fest, was die Ursache war: „Ein elektronisches Übertragungsproblem“, so Feuerwehrsprecher Timm Wiesemann. Die Drehleiter soll nun repariert und ab Dienstag wieder einsatzfähig sein. Wie beim Einsatz selbst steht den Feuerwehrkräften in der Zwischenzeit die Drehleiter der Werksfeuerwehr Peiner Träger zur Verfügung.
Zeugen, die in Zusammenhang mit dem Feuer etwas beobachtet haben, sollen sich bei der Peiner Polizei unter Telefon (0 51 71) 99 90 melden. Auch Material von privaten Überwachungskameras könne hilfreich sein, betont Polizeisprecher Matthias Pintak.
Erst am Mittwoch hatte es den Angaben der Polizei zufolge einen kleineren Brand nördlich der Straße „Zum Luhberg“ rund 100 Meter Luftlinie von der Autobahn 2 entfernt gegeben. Dort stand am 13. August gegen 19.50 Uhr eine Freifläche in einem Waldgebiet in Flammen. Sträucher, Gras und Gestrüpp brannten auf einer Fläche von etwa 10 Quadratmetern.
„Das Feuer konnte schnell gelöscht werden“, so Pintak. Allerdings hatte die Feuerwehr laut Auskunft von Feuerwehrsprecher Timm Wiesemann zunächst Schwierigkeiten, den Brandort zu finden. Die Polizei hat in diesem Fall eine Strafanzeige wegen vorsätzlicher Brandstiftung erstellt.
Angesichts der zahlreichen Brände in Stederdorf in den vergangenen Jahren wächst die Sorge in der Bevölkerung, dass ein Feuerteufel sein Unwesen treibt. Viele Einwohner machten sich Gedanken, sagt Ortsbürgermeister Holger Hahn. Denn seit dem Sommer 2022 gab es drei verheerende Feuer in dem Peiner Ortsteil.
■ Mehrere gewerblich genutzte Gebäude und ein Wohnhaus wurden bei einem Feuer an der Edemissener Straße am 25. Juli 2022 zerstört. Nahezu zeitgleich brannten auch mehrere Wertstoffinseln im Peiner Stadtgebiet und in Stederdorf. Ob es sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung handelt, ist bis heute nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen im März 2023 eingestellt.■ Ein weiteres Großfeuer nahm am 8. August 2024 gegen 22.30 Uhr seinen Lauf. Eine große Lagerhalle an der Heinrich-Hertz-Straße in Stederdorf brannte lichterloh. Darin lagerten Europaletten. Auch eine Autovermietung brannte. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf eine angrenzende Tankstelle verhindern.Die Ermittler gingen davon aus, dass ein brennendes Auto der Auslöser des Feuers war. Für die Löscharbeiten kam Unterstützung von den Flughafenfeuerwehren aus Braunschweig und Hannover. Rund 300 Feuerwehrkräfte bekämpften die Flammen, drei von ihnen wurden verletzt. Es entstand ein Schaden von mindestens einer Million Euro.
■ Am 8. September 2024 brannte der Sonderpreis-Baumarkt an der Wilhelm-Rausch-Straße nieder. Verletzte gab es nicht. Der Schaden ging in die Millionen. Laut Staatsanwaltschaft Hildesheim wurde ein Verfahren gegen einen 19-jährigen Beschuldigten geführt, jedoch mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt.■ Im Fall des Dachstuhlbrandes eines Fachwerkhauses an der Straße „Am Park“ in Stederdorf geht die Staatsanwaltschaft Hildesheim derzeit von einem technischen Defekt aus. Die genaue Schadenssumme ist unbekannt. Die beiden betroffenen Familien, die in dem Haus lebten, sind bei Verwandten untergekommen. Das Haus ist bis auf Weiteres unbewohnbar.
Das Fachwerkhaus war am frühen Montagabend, 11. August, gegen 17.30 Uhr in Brand geraten. Neben mehreren Peiner Feuerwehren, darunter die aus Stederdorf, war auch die Werkfeuerwehr der Peiner Träger GmbH, eine Drehleiter aus Vechelde und die Drohnengruppe der Feuerwehr vor Ort.