Neubau des Peiner Klinikums: Umzugstag wird sehr komplex
Mensch und Material sollen bei laufendem Betrieb verlegt werden – Fertigstellung in 2032 angepeilt

Geschäftsführer Dr. Dirk Tenzer vor dem alten Peiner Klinikum: Der Neubau soll im Idealfall 2032 fertig sein.Foto: Ralf Büchler
Peine. Zwar wird es noch eine Weile dauern, doch es steht fest, dass in Peine ein neues Klinikum gebaut wird. Geschäftsführer Dr. Dirk Tenzer rechnet mit einem Baubeginn im Jahr 2027 und hofft auf eine Fertigstellung in 2032. Wenn alle Räume bezugsfertig sind, steht ein großer Umzug an – und der will sorgfältig geplant sein. Denn nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern auch zahlreiche Gerätschaften müssen vom alten ins neue Gebäude verlegt werden.

Der Umzugstag werde sehr komplex, da er während des laufenden Krankenhausbetriebs über die Bühne gehen werde, sagt Klinikum-Sprecherin Sarah Weil-Pütsch. Vorgesehen sei, die Patientinnen und Patienten mit Rollstühlen, zu Fuß oder mit Kranken- beziehungsweise Rettungswagen von einem Gebäude ins andere zu bringen. Je nachdem, in welchem Zustand sich der jeweilige Patient oder die Patientin befindet. „Die Verlegung sollte dabei in einer Frühschicht abgeschlossen sein“, erklärt Weil-Pütsch.

Geplante Operationen und Eingriffe würden einige Tage verschoben, um den Mitarbeitenden des Klinikums nebenbei die Möglichkeit zu geben, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen und die Umzugskisten auszupacken. „Die Notfallversorgung bleibt aber vollständig erhalten“, betont die Sprecherin.

Längst nicht alle Gerätschaften, die sich jetzt noch im alten Krankenhaus befinden, sollen in voraussichtlich sieben Jahren auch mit in den Neubau genommen werden. Mobile Geräte wie die Betten würden zwar transferiert. Doch ein großer Teil des jetzigen Inventars werde ausgemustert. „Viele Gerätschaften wie das MRT, CT und auch die Katheteranlagen werden zum Zeitpunkt des Umzugs ihre Nutzungsdauer erreicht haben beziehungsweise in einem Alter sein, in dem ein Umzug wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist“, erläutert Weil-Pütsch. Dies gelte für nahezu alle Großgeräte, die derzeit im Klinikum noch im Einsatz sind.

Am Umzugstag soll beim Betrieb also alles nahtlos über die Bühne gehen. Eine „Zwischenstation” ist nicht vorgesehen – und entsprechend auch keine vorübergehende provisorische Unterbringung von Mensch und Material in Containerräumen. „Wir lassen das bestehende Gebäude während des Umbaus nahezu unangetastet, darum bleibt alles an Ort und Stelle und wird einfach weiterbetrieben“, sagt die Sprecherin.

Mittlerweile ist das alte Peiner Klinikum an der Virchowstraße mehr als 50 Jahre alt. Geplant ist, das neue Krankenhaus von der Straße aus gesehen direkt vor dem Altbau zu errichten - auf dem Areal, auf dem sich derzeit noch der Hubschrauberlandeplatz, die sogenannten Ärztehäuser und der Parkplatz befinden. Dies alles soll abgerissen werden, genau wie der Altbau. Letzterer natürlich erst nach Fertigstellung des neuen Klinikums. Hubschrauberlandeplatz und Parkplatz werden der Planung zufolge noch vor dem Baustart an andere Stellen verlegt.

Verfügen soll der Neubau über 260 Betten und zusätzlich über eine sogenannte Patienten-Nachsorgeeinheit. In diesen Zimmern können Patientinnen und Patienten auf eigenen Wunsch und ohne medizinische Versorgung untergebracht werden, wenn sie sich aus ärztlicher Sicht eigentlich gar nicht mehr stationär im Krankenhaus aufhalten müssten. Also zum Beispiel, wenn sie nach einem ambulanten Eingriff entlassen sind, allerdings noch nicht zurück nach Hause möchten. In solchen Fällen sollen Patientinnen und Patienten auf eigene Kosten „ein Zimmer buchen“ können.

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