Im Vorjahr hatten noch 15 Schulen für insgesamt 75 Kinder Unterstützungsbedarf angemeldet, diesmal waren es zehn Schulen. Ein Hauptgrund für den Rückgang sei, dass viele der bis 2024 unterstützten Kinder mittlerweile weiterführende Schulen besuchen würden, und es generell zuletzt mehr Kinder in den Grundschuljahrgängen gegeben habe, erklärt Marcus Wedig vom Vorstand der Bürgerstiftung. Zudem habe es teilweise an den Schulen intern andere Lösungen gegeben, sodass in den Fällen kein Bedarf mehr angemeldet worden sei.
51.164 Euro wurden vergangenes Jahr insgesamt bei der Bürgerstiftung für „Ein Essen für jedes Kind“ beantragt. „Wir waren erleichtert, dass es nun auf ein Niveau zurückgegangen ist, das wir stemmen können“, sagt Wedig. Zwar hätten die Spender - allen voran der gemeinnützige Serviceclub Ladies Circle und der Förderkreis der Bürgerstiftung - auch die große Summe im vergangenen Jahr zusammenbekommen, doch ein weiteres Mal wäre das wohl schwierig geworden.
Der durchschnittliche Preis für ein Schulessen sei 2025 im Schnitt um 50 Cent gestiegen, sagt Hans-Jürgen Ebeling vom Stiftungsvorstand. Statt 4,40 Euro wie im Vorjahr zahle man jetzt im Schnitt 4,90 Euro. „Wenn das so weitergeht, ergibt sich dadurch ein Problem“, meint er. Im Kreis Peine bewege man sich derzeit zwischen 4,35 und fünf Euro pro Mahlzeit. Pro Kind seien das im Schnitt 680 Euro im Jahr.
Wilhelm Laaf von der Bürgerstiftung richtet einen Appell an das Land Niedersachsen: „Wenn man Ganztagsschulen einrichtet, muss man auch dafür sorgen, dass alle Kinder etwas zu essen bekommen. Für mich gehört das Essen zum pädagogischen Konzept dazu.“ In dem Zusammenhang ergänzt Marcus Wedig: „Eigentlich dürfte es unser Projekt ja gar nicht geben.“
Ein weiterer Knackpunkt sei die Qualität des Schulessens. Doch die habe sich zuletzt glücklicherweise verbessert, sagen sowohl Bürgerstiftung als auch Peiner Lehrkräfte erleichtert. Denn die Stadt Peine hatte als Träger vieler Schulen in ihren Ortschaften einen Caterer beauftragt, der laut übereinstimmenden Aussagen einige Schwierigkeiten bereitet habe. In Peine erfolgt die Wahl des Schulessen-Versorgers über eine Ausschreibung. Dem früheren Caterer hat man gekündigt, über eine erneute Ausschreibung wurde ein Nachfolger gefunden - und nun laufe alles besser, betonen Vertreterinnen und Vertreter der Schulen. „Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht“, heißt es beispielsweise von der Grundschule „Unter dem Regenbogen“ in Schmedenstedt.
Die zehn in diesem Jahr unterstützten Grundschulen - auch eine Förderschule ist dabei - befinden sich in den Peiner Ortschaften sowie den Gemeinden Ilsede, Edemissen und Lengede. Auffällig: „Wir haben bei unserem Projekt bislang keine Schulen aus dem Osten des Landkreises“, sagt Hans-Jürgen Ebeling. Allerdings würde die Bürgerstiftung von sich aus auch nur die Schulen anschreiben, die in der Vergangenheit schon Förderanträge gestellt haben, erklärt Marcus Wedig. Alle anderen müssten von sich aus auf die Stiftung zukommen.
■ Wer die Arbeit der Bürgerstiftung unterstützen möchte, wird um Spenden unter der Kontoverbindung IBAN DE54 2595 0130 0000 3344 66 der Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine gebeten. Weitere Informationen gibt es im Web unter www.buergerstiftung-peine.de.