Nach Großfeuer in Blumenhagen:
Polizei sucht nach der Brandursache
Ein Bauernhaus ist in der Nacht auf Samstag, 25. Oktober, ein Raub der Flammen geworden –
Erfolgreiche Spendenaktionen für Familie und Mieter-Paar

Blick von oben: Von dem Bauernhaus ist nach dem Brand nur noch eine Ruine übrig. Die Bewohner haben alles verloren.Foto: Ralf Büchler
Blumenhagen. Die Polizei hat im Fall des abgebrannten Bauernhauses in Blumenhagen die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Dort war in der Nacht auf Samstag, 25. Oktober, ein Brand in einer Garage ausgebrochen und von dort auf das angrenzende Wohnhaus übergangen.

Der 54-jährige Hauseigentümer erlitt bei einem vergeblichen Löschversuch leichte Verletzungen, alle anderen Bewohner blieben unverletzt.

Derzeit werde ein Termin mit den Gutachtern abgestimmt, die die Brandruine in Augenschein nehmen sollen, teilte Matthias Pintak, Sprecher der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, auf Anfrage mit. Das Gelände ist inzwischen mit Flatterband abgesperrt. Erkenntnisse, was das Feuer ausgelöst haben könnte, gibt es noch nicht.

Beim Löschen des Brandes wurden so große Wassermengen benötigt, dass das Ortsnetz an seine Grenzen stieß, schildert Christian Wegner, Sprecher der Edemisser Feuerwehren. Rund 170 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.

Allein die Drehleiter habe einen Wasserverbrauch von bis zu 2.000 Liter Wasser in der Minute, hinzu kamen mehrere Wasserwerfer. „Die Wasserversorgung wurde über den Wassertransportzug sichergestellt“, erklärt er. Dieser Fachzug der Kreisfeuerwehrbereitschaft kann bei Bedarf große Mengen Löschwasser an einen Einsatzort bringen, wenn keine ausreichende Wasserversorgung vor Ort vorhanden ist. Er besteht aus mehreren Fahrzeugen. Zusätzlich waren weitere Tanklöschfahrzeuge alarmiert worden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Peine war ebenfalls vor Ort, um die Einsatzkräfte zu versorgen und im Dorfgemeinschaftshaus Blumenhagen eine Notunterkunft für die betroffenen Anwohner einzurichten, die dort die Nacht verbringen konnten. Aufgrund der starken Rauchentwicklung waren zehn Personen vorsorglich aus dem Nachbarhaus evakuiert worden.

Die Familie, die mit ihrem kleinen Sohn, das Haus bewohnte, sowie das Mieterpaar konnten bei Verwandten unterkommen. Hilfe bietet in so einem Fall auch die Wohngebäude- und Hausratversicherung. Sie übernehmen für eine gewisse Zeit die Kosten für Hotelübernachtungen, falls die Hausbewohner obdachlos geworden sein sollten, erklärt Christian Ponzel, Pressesprecher des Gesamtverbands der Versicherer (GDV).

Während die Gebäudeversicherung für die Schäden am Gebäude selbst aufkommt, hilft die Hausratversicherung Eigentümern und Mietern, ihren Hausrat nach einem Schaden zu ersetzen.

Dazu zählten Möbel, Kleidung, Bücher, Kinderspielzeug, Teppich und Lampen, Geschirr, Computer und andere Elektrogeräte, der Kühlschrank und sogar das Futter für die Haustiere. Auch Gegenstände in Keller oder Garage seien mitversichert, wie zum Beispiel Rasenmäher oder Werkzeug, so der Pressesprecher.

Unabhängig von Wohnungsbränden hält auch die Gemeinde Edemissen, zu der die Ortschaft Blumenhagen gehört, für obdachlose Personen, die in Not geraten sind, Notunterkünfte frei, teilt Oliver Völkening, Pressesprecher der Gemeinde Edemissen, mit.

Die Ausstattung dort sei einfach. Zusätzlich erhielten die Personen sogenannte Personen- und Haushaltspakete mit Bettwäsche, Töpfen, Besteck und Handtüchern.

Kleidung oder Lebensmittel hingegen erhielten die Hilfebedürftigen von der Gemeinde nicht. „Hier müssen bei Bedarf Anträge beim zuständigen Landkreis Peine gestellt werden“, erklärt der Sprecher. Für die Notunterkünfte fallen zudem Kosten an, die von den Hilfebedürftigen selbst oder nach Antragsstellung vom Landkreis Peine getragen werden müssen.

Im Blumenhagener-Fall war das aber nicht notwendig. Das Unterstützer-Netzwerk ist groß. So wurden mehrere Spendenaufrufe gestartet. Bei der Spendenplattform Gofundme sind die Aktionen unter den folgenden Stichworten zu finden: „Familie in Blumenhagen verliert nach Großbrand alles“ und „Jacky’s Zuhause ist niedergebrannt“.

Bis Montagnachmittag waren bei Gofundme rund 1.100 Spenden in Höhe von mehr als 67.000 Euro für die Familie eingegangen. Für die Mieter rund 2.500 Euro.

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