Er ging auf die Zufriedenheit der Peiner in den vergangenen 50 Jahren ein und machte deutlich, wie sich die Stadt verändert hat und welche Umstände damit einhergingen. Saemanns Einschätzung nach ist die Zufriedenheit in der Fuhsestadt „erstaunlich stabil“ geblieben.
Warum ist das so? Dafür hat er mehrere Erklärungen. „Weil unsere Stadt es gelernt hat, mit Wandel umzugehen. Weil neue Formen des Zusammenlebens entstanden sind. Und weil viele Menschen in Peine ihre Stadt nach wie vor gemeinsam und aktiv mitgestalten - nicht zuletzt in Korporationen.“
Landrat Henning Heiß (SPD) wies in seinem Grußwort auf die schwierige finanzielle Lage des Landkreises Peine hin. „Die hat mit Zufriedenheit nicht allzu viel zu tun“, schlug er geschickt den Bogen zu seinem Vorredner und verwies auf die vielen Pflichtaufgaben, die nicht durchfinanziert sind und deshalb ein immer größeres Loch in den Finanzhaushalt reißen.
Ehren-Bürgerschaffer Hans-Peter Männer schilderte humorvoll, wie gnadenlos man an Freischießen trotz bester Absichten in fünf Stufen abstürzen kann. Noch zwei weitere launige Vorträge unterhielten die Gäste: Gerhard A. Spiller gehört zum Peiner Ableger des Männerbundes „Schlaraffia“. Kunst, Humor und Freundschaft stünden dort im Mittelpunkt, erklärte er. „Wir lehnen uns dabei scherzhaft an das Mittelalter an“, gab Spiller einige Kostproben eigener Gedichten zum Besten.
Aus den Reihen der Schausteller sprach Thomas Bronswyk, der 2024 mit seinem Action-Simulator in Peine zu Gast war. „Er hat im Nachgang ein tolles Dankeschön-Gedicht geschrieben, das sogar im Gildeboten abgedruckt wurde“, freut sich Bürgerschaffer Thomas Weitling über diese ungewöhnliche Form der Anerkennung.
Bronswyk machte in Reimform deutlich, welche wichtige Rolle die Bürgerschaffer mit ihren vielfältigen Aufgaben rund um das Fest der Feste haben. Peine sei bei den Schaustellern überaus beliebt. „Das liegt daran, dass man sich hier sehr willkommen fühlt“, erklärte er im Namen seiner Kollegen.
Zwischen den einzelnen Redebeiträgen sorgte das Stadtorchester unter der Leitung von Anton Wagner-Shibata beschwingt für musikalische Unterhaltung und beste Stimmung im Saal. Zum Martini-Essen alle zwei Jahre laden die Bürgerschaffer traditionell die Mitglieder der Korporationen und zahlreiche Ehrengäste ein. Der große Saal im Bürger-Jäger-Heim war voll besetzt. Laut Weitling wurden 217 Karten verkauft.