Mieten im Kreis Peine steigen: Deutliche
Unterschiede zwischen den Gemeinden
Lagen wie Lengede, Vechelde und Wendeburg besonders teuer – Günstiger ist es in Hohenhameln und Ilsede

Großes Bauprojekt: Auf dem Gelände des ehemaligen Möbelmarkts Brandts Wohnwelt entlang der Carl-Zeiss-Straße und der Bahnhofstraße in Broistedt entstehen insgesamt 64 barrierefreie Wohneinheiten.Foto: Ralf Büchler
Kreis Peine. Die Mieten im Kreis Peine steigen. Das zeigt eine Erhebung des Immobilienportals ImmoScout24. Demnach liegt im dritten Quartal 2025 die durchschnittliche Nettokaltmiete im Kreisgebiet bei 8,12 Euro pro Quadratmeter und damit knapp unter dem niedersachsenweiten Durchschnittspreis von 8,25 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen sie unter dem deutschen Durchschnitt von 9 Euro pro Quadratmeter.

Im Vergleich zum dritten Quartal 2024 sind die Preise im Kreis Peine um 3,8 Prozent gestiegen. Niedersachsenweit sind es sogar 4,4 Prozent mehr. Und auch im aktuell laufenden Jahr zeigt sich die Preissteigerung mit einem Plus von 1,63 Prozent: Im zweiten Quartal 2025 kostete eine Mietwohnung im Kreis noch durchschnittlich 7,99 Euro pro Quadratmeter. Der stetige Aufwärtstrend bei den Wohnkosten setzt sich damit fort.

Doch Wohnen ist im Kreis Peine nicht überall gleich teuer. Die Mietpreise hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Lage, Ausstattung und Nachfrage des Immobilienmarktes. Die Preisspanne reicht von 7,13 Euro bis 14,50 Euro pro Quadratmeter. Die günstigsten Mieten finden sich in Hohenhameln mit durchschnittlich 7,52 Euro pro Quadratmeter. Ilsede bietet ebenfalls erschwingliche Mieten mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 7,7 Euro an. Beliebte Gegenden wie Lengede mit einem Durchschnittspreis von 8,44 Euro und Wendeburg mit 8,58 Euro liegen etwas über dem Kreisdurchschnitt. Vechelde hingegen hat einen noch höheren Preis - dieser liegt im Durchschnitt bei 8,71 Euro.

Doch warum wird Wohnen immer teurer? „Insgesamt gibt es eine Preissteigerung, sowohl bei Neubauten als auch bei Instandhaltungsmaßnahmen“, erklärt Uwe Freundel, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht. Hinzu kommt, dass die Nachfrage hoch ist, gleichzeitig aber nur wenig angeboten wird. Als Hauptursachen gelten hier stark gestiegene Bau- und Materialkosten, die insgesamt zu weniger Neubauaktivitäten geführt haben. Die Mieten sind zudem oft an die Inflation gekoppelt und steigen mit ihr.

Dass Lagen wie Wendeburg, Lengede und Vechelde deutlich teurer sind, als beispielsweise Hohenhameln oder Ilsede begründet der Anwalt mit ihrer Nähe zur Großstadt Braunschweig. Zudem verweist er auf Luxus-Wohnquartiere wie die Marina Bortfeld in der Gemeinde Wendeburg, in der Millionen teure Villen mit Blick aufs Wasser stehen.

„Bei der Vermietung kommt es natürlich immer auf die Attraktivität der Lage an“, erklärt er. „Dort, wo es keinen Arzt, keinen Laden, keine Schule und keinen Kindergarten gibt, da ist auch das Wohnen weniger attraktiv. Und es wird mit der Vermietung schwierig.“

Auch die Stadt Peine scheint den Zahlen zufolge ein interessantes Wohnpflaster zu sein. Als Kreisstadt verfügt sie über die entsprechende Infrastruktur und ist damit auch bei Mietinteressenten gefragt, was sich auch im Mietspiegel niederschlägt. Hier liegen die Mietpreise im dritten Quartal 2025 bei durchschnittlich 8,15 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich eine Steigerung um etwa 3,16 Prozent (7,9 Euro pro Quadratmeter). Der Mietspiegel zeigt damit eine moderate Zunahme der Mietpreise in diesem Jahr.

„Es handelt sich hier aber um Neuvermietungspreise, die nichts mit den ortsüblichen Vergleichsmieten zu tun haben“, erklärt Fachanwalt Freundel. Wie die Vergleichsmieten ausfallen, darüber gibt der Mietspiegel der Stadt Peine Auskunft. Allerdings wurden die Daten bereits im November 2023 erfasst und beziehen sich damit auf das Jahr 2024. Hier reicht die Preisspanne der durchschnittlichen Nettokaltmiete für eine 65 bis 90 Quadratmeter große Wohnung von 5,66 bis 8,37 Euro pro Quadratmeter - je nach Baujahr. Außerdem variieren die Quadratmeterpreise auch je nach Größe der Wohnung. Besonders tief in die Tasche greifen muss man demnach für Single-Wohnungen, die kleiner als 45 Quadratmeter sind.

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