Nicht nur zwei zusätzliche Sportstunden pro Woche sind für die Sportprofil-Klasse vorgesehen, die Schülerinnen und Schüler sollen auch mal Stadion-Erlebnisse genießen, sich in einer Kletterhalle oder beim Eislaufen ausprobieren oder beim Training in einem Peiner Verein schnuppern. „Es geht auch darum, den sportlichen Horizont zu erweitern“, sagt Lehrer Nick Plöger aus dem IGS-Projektteam „Sportprofilklasse“.
Rund ein Jahr hat die Vorbereitung gedauert. Das spannende Konzept steht. „Ich hätte mich als Schülerin total gefreut, wenn es das bei mir schon gegeben hätte“, sagt Ulrike Heuer. Sie leitet den Fachbereich Sport und Ganztag an der IGS Peine, hütete einst in der Oberliga das Tor der Fußballerinnen der TSG Ahlten. Rund 15 Sportlehrkräfte unterrichten an der IGS. „Und wir brennen für unser Fach“, unterstreicht Heuer. Als Schulleiterin Ulla Pleye vor anderthalb Jahren mit dem Kollegium darüber nachdachte, wie sich das Schulprofil noch ausschärfen lässt, da kam die Initialzündung: Eine Sportprofil-Klasse wäre klasse.
„Das Ziel ist eine breitensportliche Ausbildung“, sagt Nick Plöger. Ob Hockey oder Volleyball, ob Rugby oder Koordinationsübungen - Die Schülerinnen und Schüler sollen Einblicke in verschiedene Sportarten und sportpädagogische Projekte erhalten. In späteren Jahrgängen sollen sie auch etwas über Trainingslehre und Bewegungsanalyse erfahren, aber auch lernen, welche Berufe im Sport möglich sind. Die Lehrkräfte sind überzeugt: Wer seine Leidenschaft noch stärker ausüben kann, der ist noch motivierter im gesamten Schulalltag. „Sport als Motor für Motivation, Persönlichkeitsentwicklung und Gemeinschaft“, lautet das Motto.
Zum Schuljahr-Start 2026/2027 soll das Konzept dann mit Leben gefüllt werden – sprich mit Schülerinnen und Schülern des neuen fünften Jahrgangs, die die erste Sportprofilklasse besuchen wollen. 30 Plätze wird es geben. Das Projektteam ist gespannt, wie die Nachfrage sein wird. Interessierte Eltern können die Aufnahme ihrer Kinder für die Sport-Profilklasse kurz nach den Osterferien mit dem Anmeldeborgen für das neue Schuljahr beantragen. Für jedes neue Schuljahr soll es dann wieder eine neue Sportprofil-Klasse für Fünftklässler geben.
Allerdings: Die IGS besuchen dürfen laut Schulbezirk-Satzung derzeit nur Schüler aus der Gemeinde Hohenhameln und der Stadt Peine. Mit einer Ausnahme: Wollen Jugendliche aus Stederdorf und Wendesse eine IGS besuchen, müssen sie nach Edemissen. „Wir würden uns wünschen, dass künftig für die Sportprofil-Klasse Ausnahmeanträge genehmigt würden“, sagt Schulleiterin Ulla Pleye.
Der Wohnort allein entscheidet übrigens nicht darüber, wer in der Sportprofilklasse aufgenommen wird. Mehrere Kriterien gibt es. Am allerwichtigsten: Die Begeisterung für Sport. Berücksichtigt werden sollen aber auch die Sportnote, ob bereits eine Mitgliedschaft in einem Sport-Verein besteht oder ob das Schwimmabzeichen in Bronze erworben wurde. Wird die Schule mit Interessenten überrannt, könnte auch noch ein Sportmotorik-Test angesetzt werden. „Es ist ein bisschen Glaskugel-Gucken. Vielleicht müssen wir noch einmal nachsteuern“, sagt Fachbereichsleiterin Ulrike Heuer.
Schulleiterin Ulla Pleye fand die Idee der „Sportprofilklasse“ klasse, „weil es eine wichtige Erweiterung unseres Angebots ist. Uns gibt es jetzt 26 Jahre. Wir sind total etabliert im Landkreis und sind fortlaufend in Schulentwicklungsprozessen. Wir müssen gucken, was passt zu uns.“ Und sie findet: Das passt! Ihre Schule habe nämlich nicht nur viele Sportlehrer, sie hat auch die passende Infrastruktur.
„Die IGS hat eine große Sporthalle, materialtechnisch sind wir gut ausgestattet. Das Stadion verfügt über einen großen Sportplatz, eine Tartanbahn und weitere Leichtathletik-Anlagen“, zählt Lehrer Nick Plöger auf. Viele sportbegeisterte Schüler hat die IGS jetzt schon, das beweist sie mit vielen Teams im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ aber auch mit Sport-Inhalten fürs Abitur. Seit 2017 können Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung P5 im Fach Sport ablegen, seit dem vergangenen Schuljahr sogar als P1-Leistungskurs. „Das ist auf viel Begeisterung gestoßen“, konstatiert Plöger. Oberstufen-Schüler können während Exkursionen auch in Frankreich surfen oder im Harz Mountainbiken. Ein Wahlpflichtkurs bereitet sich sogar auf die 115 Kilometer lange Herausforderung „Alpenüberquerung“ vor.
Bei einem Infoabend stellte die IGS die neue „Sportprofilklasse“ jüngst auch Eltern vor und durfte sich über gute Resonanz freuen. „Warum gab es das nicht schon vor drei Jahren für meine Tochter“, lautete etwa die Reaktion einer Mutter.
Schulleiterin Ulla Pleye und Jahrgangsleiterin Claudia Rüer haben zudem einen Infobrief an Peiner Vereine mit der Neuigkeit verschickt. Denn: Die IGS will nicht nur eine Sportprofil-Klasse einrichten, sondern auch die Zusammenarbeit mit Vereinen forcieren. „Wir wollen Kooperationspartner gewinnen“, sagt Fachbereichsleiterin Ulrike Heuer. Denkbar sind gemeinsame Projekte, Trainingseinheiten, Workshops oder sogar die Unterstützung bei Sport-Veranstaltungen. Das Ziel lautet: Gemeinsam mehr Bewegung in den Alltag der Schüler bringen.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.igs-peine.de