Was tut sich wo?
Ein Überblick über die City

Die Peiner Innenstadt befindet sich im Wandel:
Neue Konzepte entstehen, alte Geschäfte schließen

Geschäfte – wie der Marken-Outlet-Store – schließen, andere eröffnen neu: Die Peiner Innenstadt ist im Wandel.Foto: Ralf Büchler
Peine. Während die Vorweihnachtszeit die Peiner Innenstadt mit Lichterglanz und Einkaufstaschen füllt, tut sich hinter einigen Schaufenstern weit mehr als festliche Stimmung. Mehrere Geschäftsveränderungen prägen derzeit das Bild der Fuhsestadt. Dahinter stecken neue Konzepte, mutige Gründerinnen und Gründer sowie Entwicklungen in der City-Galerie.

Wer durch die City-Galerie schlendert, bleibt an einer neuen, auffällig rosafarbenen Oase hängen. Seit knapp zwei Monaten betreibt die 33-jährige Liridona Maraj hier ihr Kosmetikstudio „Rosenwasser“ im Erdgeschoss. Es ist ein Herzensprojekt, das aus einem Kindheitstraum gewachsen ist.

„Ich sah, dass in der Galerie ein paar Läden frei waren“, erzählt die gebürtige Albanerin, die in Schweden geboren wurde und heute in Gadenstedt lebt. „Ich habe mit der Verwaltung gesprochen und gemerkt, dass hier eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht. Das ist mir wichtig, dass die Tür offen ist und man sich willkommen fühlt.“

Das spürt man auch im Studio selbst: Pinke Wände, rosenhafte Details, warme Beleuchtung. Und mittendrin Maraj, die ihre Kundinnen und Kunden herzlich empfängt. Nicht selten endet ein Termin mit einer Umarmung.

„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Das ist ein Kindheitstraum“, erzählt die dreifache Mutter, die ihr Studio derzeit noch allein führt und nebenbei Lehrgänge mit sämtlichen nötigen Zertifikaten anbietet. Der Start in die Selbstständigkeit sei „sehr gut“ gewesen. Seit Wochen merke sie, dass immer mehr Menschen auf das Rosenwasser-Pink aufmerksam werden.

Ein weiterer Baustein der Innenstadtentwicklung steht in der City-Galerie bevor: Die seit Monaten leerstehende frühere Depot-Fläche erhält voraussichtlich eine neue Nutzung.

Tedi bestätigt, Anfang 2026 eine dritte Peiner Filiale eröffnen zu wollen – allerdings im ersten Obergeschoss der Galerie. „Einen konkreten Neueröffnungstermin […] können wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen“, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Die bestehenden Filialen in der Breiten Straße und am Friedrich-Ebert-Platz bleiben jedoch bestehen.

Zum aktuellen Stand sagt Tobias Moser vom Center-Management: „Tatsächlich konnten wir für die zuletzt freien Flächen im ersten Obergeschoss Tedi als neuen Mieter gewinnen. Wir erwarten uns eine Erhöhung der Frequenz zum Vorteil aller Anrainer.“

Am Echternplatz steht ebenfalls eine Veränderung an. Die Änderungsschneiderei und Textilreinigung Stichweh zieht zum Jahresende um, allerdings nur ein Haus weiter. Dort, wo vorher der Paritätische Peine saß, verdoppeln sich die bisherigen 60 Quadratmeter auf nun 120.

Für die bisherige Geschäftsführerin Wiesia Krüger ist der Umzug ein Abschied. Aus persönlichen Gründen übergibt sie den Betrieb. „Der Laden war bisher einfach zu klein“, sagt sie. Neuer Inhaber wird Samad Rashid, der bereits Filialen in Hannover und Burgdorf betreibt und die Peiner Niederlassung fortführen wird.

Nur wenige Gehminuten weiter, am Hagenmarkt, lichtet sich nach Monaten des Rätselratens endlich das Geheimnis um den ehemaligen Stern-Kiosk. Engin Aslan hat die frühere Kneipe in das stylische, warm beleuchtete Süßspeisen-Café „Lokito Sweets“ verwandelt.

Der 25-Jährige ist vielen noch bekannt aus seiner Zeit als Bundesliga-Boxer beim Peiner Box Club 62. Er hat gemeinsam mit seinem Bruder Ferhat monatelang renoviert. Es ist ein kompletter Neuanfang: „Vorher hat es nach Rauch und Alkohol gestunken“, sagt Aslan. „Wir haben alles komplett erneuert und ich bin vom Ergebnis begeistert.“

Mit „Lokito“ bringt er einen Foodtrend aus Berlin nach Peine: Lokma, das sind kleine, frisch frittierte Teigkugeln, die warm mit Füllungen, Saucen, Früchten oder Eis serviert werden. „Sowas kennt man hier in Peine noch nicht“, sagt Aslan. „Viele fahren nach Hannover oder Salzgitter, um Lokma zu bekommen.“

Neben Lokma gibt es Shakes, Matcha, Kaffee und sogar Proteinshakes – Letztere „ein bisschen an mich selbst gedacht“, wie Aslan schmunzelnd zugibt. Das Konzept: jung, warm, offen, ein Treffpunkt für alle. „Ich wollte einen Ort schaffen, wo Familien sitzen können, Schüler lernen, Leute vom Markt vorbeikommen. Ganz entspannt, mit ruhiger Musik.“

Weniger gute Nachrichten gibt es dagegen aus der Breiten Straße: Das Outlet von Peek & Cloppenburg schließt. Am 13. Dezember öffnet der Store zum letzten Mal. Danach verschwindet ein weiterer großer Name aus der Peiner Innenstadt.

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