„Das ist ein starkes Signal: Wir setzen den Erhalt unserer Leitungen und Anlagen ganz oben auf die Agenda – bezahlbar und zukunftsfähig, auch im ländlichen Raum“, erklärte Verbandsvorsteher Lutz Erwig. Neben den Investitionen wächst der Verband organisatorisch weiter. Zwei neue Betriebsführungen in Bad Salzdetfurth und Liebenburg werden durch den Wasserverband Peine übernommen.
Parallel dazu sei die sogenannte Solidargemeinschaft Abwasser gewachsen: Ab Januar schließen sich mit der Gemeinde Holle und dem Flecken Delligsen zwei weitere Mitglieder der Gemeinschaft an, die dann aus 14 Mitgliedskommunen besteht. Dass die Solidarmodelle Trink- und Abwasser ein Erfolgsmodell des Verbandes sind, zeige das Interesse weiterer Kommunen, die sich der Gemeinschaft anschließen wollen, betonte Erwig. Mit den beschlossenen Investitionen, den neuen Betriebsführungen und dem weiteren Zuwachs an Mitgliedern bereite der Verband „den Weg für eine stabile und nachhaltige Zukunft“.
Während der Verbandsversammlung wurden in Peine die Weichen für das neue Geschäftsjahr gestellt, und hat man zugleich eine Bilanz über die zentralen Entwicklungen des vergangenen Jahres gezogen. Das vergangene Jahr sei geprägt gewesen von wichtigen Fortschritten in der Informationssicherheit. „Der Wasserverband hat seine IT-Systeme Schritt für Schritt gestärkt und Prozesse so auszurichten, dass Daten und Abläufe zuverlässig geschützt werden“, erklärte Geschäftsführer Olaf Schröder. „Angesichts zunehmender Risiken durch Cyberangriffe ist Informationssicherheit für uns ein fortlaufender Prozess, den wir konsequent weiterverfolgen. Dabei setzen wir sowohl auf technische Verbesserungen als auch auf die Sensibilisierung und Schulung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, berichtet Schröder weiter.
Auch im Bereich eigene Arbeitgebermarke habe der Verband im vergangenen Jahr neue Akzente gesetzt. Mit dem Slogan „Eintauchen und Entdecken“ präsentiere er sich als attraktiver Arbeitgeber und schaffe eine zeitgemäße Plattform, um qualifizierte Fachkräfte auch künftig für sich zu gewinnen. Besonders stolz ist der Verband darauf, dass sämtliche Über- und Unterwasser-Aufnahmen mit eigenen Mitarbeitenden entstanden sind.
Die Vertragsverhandlungen mit Vorlieferanten für Trinkwasser konnten nach mehrjähriger Verhandlung abgeschlossen werden. Durch ein neues Preismodell des Vorlieferanten würden sich allerdings deutlich höherer Beschaffungskosten ergeben, „die den Druck auf die Trinkwassergebühren erhöhen“.
Angesichts steigender Kosten und kontinuierlicher Investitionen müssten die Gebühren immer wieder entsprechend erhöht werden. Schröder erklärte: „Dieser Trend ist ungebrochen. Genau wie andere Versorger bundesweit müssen auch wir die Sätze zum neuen Jahr nach oben anpassen. Angesichts gestiegener Material-, Zins- und Abschreibungskosten wie auch der aus der letzten Tarifrunde resultierenden höheren Personalkosten müssen wir die Gebühren sowohl beim Trink- als auch beim Abwasser zum 1. Januar 2026 anheben.“
Der Verband müsse kostendeckend kalkulieren. Diese Kalkulation erfolge jedes Jahr, das ziehe auch entsprechende Anpassungen nach sich. „Beim Trinkwasser treffen zudem geringere Mengenverbräuche auf höhere Bezugskosten, weil ein großer Vorlieferant seine Preisstrukturen verändert hat – diese externen Kostensteigerungen können wir nicht beeinflussen und müssen vollständig in die Gebühren eingepreist werden", so der Geschäftsführer.
Erfreulich sei, dass die Verbrauchsgebühr im Solidar-Bereich Trinkwasser stabil gehalten und lediglich die Grundgebühr erhöht werden müsse. Für einen Einzelhaushalt im Trinkwasser-Bereich mit rund 40 Kubikmetern Verbrauch ergebe sich so im Trinkwasser-Solidargebiet eine Mehrbelastung von einem Euro pro Monat, für einen Vierpersonenhaushalt mit 158 Kubikmetern Verbrauch wären es pro Kopf 25 Cent pro Monat. Beispiel: Bisher kostet Trinkwasser je Kubikmeter 1,92 Euro (netto). Und die jährliche Anschlussgebühr für DN 50 beträgt 108 Euro. DN ist eine Maßangabe für Rohre und Armaturen, die sich auf den Innendurchmesser bezieht. DN ist dabei die internationale Bezeichnung „Diameter Nominal“. Die Mehrzahl der beim Wasserverband Peine verwendeten Anschlüsse sind solche bis DN 50.
Im Bereich Abwasser Solidar wären es beim durchschnittlichen Verbrauch eines Ein-Personen-Haushaltes von rund 38 Kubikmetern 2,04 Euro im Monat mehr und im Vier-Personen-Haushalt mit dem durchschnittlichen Verbrauch von 151 Kubikmetern pro Kopf 1,29 Euro pro Monat. Auch hier ein Beispiel: Bisher kostet die Abwassermengen-Gebühr pro Kubikmeter 4,15 Euro und die Schmutzwasser-Grundgebühr je Anschluss jährlich 120 Euro.